Vor dem Spiel hatte Holtz angedeutet, Außenverteidiger Jans auf dieser Position testen zu wollen. Nach den Ausfällen von Chanot, Blaise (beide verletzt) und Hoffmann (gesperrt) war die Liste an potenziellen Innenverteidigern immer kleiner geworden. „Beim FF Norden habe ich in meinen ersten beiden Jahren im Seniorsbereich auf dieser Position gespielt. Zudem verstehe ich mich gut mit Chris Philipps. Wir reden viel“, so Laurent Jans.
Gegen den Regionalligisten Viktoria Köln ließen die beiden jungen Verteidiger aus dem hohen Norden in der ersten Hälfte nur wenig anbrennen. Das Spiel der FLF-Formation war auch eher offensiv ausgerichtet. Bereits nach zwölf Minuten brachte David Turpel Luxemburg mit einem Schuss aus dem Stand in Führung. Der Etzella-Angreifer beschäftigte den Gegner aus Köln pausenlos. In der 18. zog er über links davon, doch seine Flanke fand keinen Abnehmer. Turpel und Sturmpartner Luis hatten einen sehr hohen Bewegungsradius. Allerdings war das Zusammenspiel über weite Strecken eher mittelmäßig. Beide – vor allem Luisi – versuchten es oft im Alleingang. Nicht so in der 33., als Luisi seinen Sturmkollegen in die Gasse schickte und dieser auf 2:0 erhöhte. Kurz vor dem Kabinengang hätte die FLF-Formation auf 3:0 erhöhen müssen, doch Luisi zielte zu hoch und übersah zudem den besser postierten Turpel.
Kerzhakov im Hinterkopf
Die Luxemburger hatten in der ersten Hälfte einen hohen Ballbesitz. Bedingt durch die vielen Bälle, die teils auch vom neuen Innenverteidigerduo abgefangen wurden. Ein Argument, warum Luc Holtz auch gegen Russland auf Jans und Philipps in der Zentrale setzten wird, lieferte er nach Spielschluss: „Um ihren schnellen und technisch starken Stürmer Kerzhakov zu stoppen, brauchen wir einen Spieler wie Laurent Jans.“ Der Fola-Spieler schlug in dieselbe Kerbe: „Wir haben uns mehrere Videoanalysen der Russen angesehen und wissen, dass wir Kerzhakov stoppen müssen.“ Jans (21) und Philipps (19) würden die jüngste Innenverteidigung in der Ära Holtz bilden und wohl auch in der Geschichte des luxemburgischen Fußballs.
In der zweiten Hälfte testete Holtz den langen Differdinger Bukvic zusammen mit dem gegen Russland gesperrten Eric Hoffmann in der Abwehrachse. Wegen der vielen Wechsel waren die zweiten 45 Minuten bis zur Schlussphase ereignisarm. In der 80. kam Viktoria Köln durch einen Kopfball von 2-Meter-Mann Löhner zum Anschlusstreffer und sechs Minuten später erzielte Candan den Ausgleich.
Bis zum Schlusspfiff kamen weitere Spieler zum Einsatz, die durch das Fehlen der Profis Aurélien Joachim, Lars Gerson, Mario Mutsch, Maurice Deville sowie der angeschlagenen Spieler Ben Payal und Stefano Bensi ins Aufgebot gerutscht waren.
De Maart

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