„Wenn diese Mannschaft in die Geschichtsbücher eingehen will, dann hat sie morgen (Freitag/11.10.13) oder am Dienstag (gegen Portugal) die Gelegenheit dazu. Ich weiß übrigens nicht, ob es jemals eine Mannschaft geschafft hat, binnen einem Jahr zwei Siege und drei Unentschieden einzufahren“, erklärte Nationaltrainer Luc Holtz die Lage am Donnerstag bei der traditionellen Pressekonferenz. Die Zielsetzung des Coachs ist unmissverständlich: „Wir gehen in dieses Spiel, um zu gewinnen. Es muss unsere Ambition sein, drei Punkte einzufahren. Wir haben Respekt vor Russland, aber vor niemandem Angst. Sie haben Stärken, die wir neutralisieren wollen und wir wollen von ihren wenigen Schwächen profitieren.“
Welche Anfangsformation er für diese Aufgabe auf den Rasen schicken will, dessen war sich der Coach am Donnerstag noch nicht sicher. Im Ballbesitz deutet aber vieles auf ein 4-4-2-System hin, das dann gegen den Ball in ein 4-4-1-1 übergeht.
Neben dem Ausfall von Aurélien Joachim, der gesperrt fehlen wird, scheint ein Einsatz von Maurice Deville im Sturm ebenso unwahrscheinlich. Der Saarbrücker fiel nach dem Sommer von einer Verletzung in die nächste, über einen eventuellen Einsatz möchte der Trainer „en bon père de famille“ entscheiden, um die Lage nicht zu verschlimmern.
Starker Kader
„Der Kader ist groß und gut genug, um diesen Verlust aufzufangen. In Russland war Mario Mutsch gesperrt, und trotzdem haben wir eine hervorragende Leistung abgeliefert. Deswegen mache ich mir wenig Sorgen“, so Holtz. Zudem gab er aber auch zu, sich im Bezug auf einzelne Spieler und Posten erst nach dem Abschlusstraining und nach dem persönlichen Gefühl zu entscheiden. Fest steht aber, dass seine Wahl nicht aufgrund der Zusammenstellung des Gegners getroffen werden soll.
Keine Zweifel gibt es dagegen in der Abwehr, wo die Innenverteidigung Jans-Philipps sich in den letzten Spielen trotz ihres jungen Alters bewährt hat. Die beiden Seiten übernehmen Laterza und Jänisch, während Jonathan Joubert im Tor nach Abklingen seines Hämatoms wieder voll einsatzfähig ist. Während der gestrigen Trainingseinheit ließ Holtz Da Mota auf der rechten Seite ackern, dafür rückte Mutsch neben Gerson in die Zentrale. Auf der linken Seite soll Bensi für Zug nach vorne sorgen. Das Sturmduo setzte sich aus Turpel und Luisi zusammen.
15 Minuten
Auf das frühe Gegentor in Kasan angesprochen, das bereits nach 19 Sekunden zustande kam, meinte der Trainer: „Es ist ein Fakt, dass die Russen in den ersten 15 Minuten jeder Hälfte am stärksten sind. Darüber haben wir heute (Donnerstag) auch gesprochen. In Russland war bei einigen vielleicht zu viel Angst dabei, um das nötige Risiko einzugehen. Die Vorgabe lautet deswegen, dass jeder von Beginn an präsent zu sein hat.“ In Kasan sei die „Sbornaja“ den Luxemburgern wegen ihrer Effizienz überlegen gewesen, so die Analyse des Coachs. Aber seine Elf habe sich insgesamt weiterentwickelt, sei es im Ballbesitz oder im mentalen Bereich. Die Mannschaft hat nach der Partie gegen Russland am Freitagabend (11.10.13) auch in vier Tagen noch die Möglichkeit, sich ihren Eintrag in die Geschichtsbücher zu sichern.
Für die portugiesischen Mitbürger, die sich der Trainer als Unterstützung im Stadion wünscht, wäre ein Sieg der Luxemburger gegen Russland aber von viel größerer Bedeutung, da sich die „Roten Löwen“ damit im Kampf um den Gruppensieg als Russlands Spielverderber und Portugals Helfer in der Not auszeichnen würden.
(Christelle Diederich (Tageblatt.lu)
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können