Rund 36 Stunden nach der deutlichen
0:4-Niederlage am Freitag
gegen Russland machte sich die FLF-Auswahl bereits auf den Weg in Richtung Coimbra, wo morgen der nächste dicke Brocken wartet. Für die
Mannschaft von Luc Holtz gilt es, die Wunden zu lecken und sich auf Portugal vorzubereiten, um sich anständig aus der laufenden WM-Qualifikation zu verabschieden. Gegen die
Selecção kehrt auch Stürmer Aurélien Joachim wieder in die Startelf zurück.
„Jede Niederlage kommt einer Enttäuschung gleich“, sagt Nationaltrainer Luc Holtz und weist darauf hin, dass die 0:4-Klatsche gegen die Russen an sich nicht mehr schmerzt als eine Niederlage gegen einen anderen Gegner. „Die Partie gegen Nordirland gehört der Vergangenheit an. Russland ist nicht umsonst die Nummer 10 der Welt, das hat es uns eindrucksvoll gezeigt“, so Holtz.
Joachim-Effekt
Das Russland-Spiel hat aber auch bewiesen, dass ein Spieler wie Aurélien Joachim zurzeit nicht zu ersetzen ist. Zuletzt lebte die FLF-Auswahl immer mehr von der starken spielerischen und körperlichen Präsenz des Waalwijk-Profis im Sturmzentrum. Joachim traf bei den Siegen gegen Litauen und Nordirland sowie in Russland. Bei der 1:4-Niederlage in Kasan beschäftigte der 27-Jährige teilweise zwei bis drei Abwehrspieler und sorgte so für eine Menge Entlastung. Zurzeit sind David Turpel und Antonio Luisi weit davon entfernt, auch nur annähernd in diese Rolle schlüpfen zu können. „Wenn man auf junge Spieler setzt, muss man ihnen Fehler eingestehen können. Beide sind dabei, ihre ersten Schritt auf internationalem Niveau zu machen. Dass sie Aurélien nicht ersetzen können, scheint mir normal. Er spielt in der ersten niederländischen Liga und hat deutlich mehr Erfahrung“, erklärt Holtz. Joachim ist nach seiner Sperre am Dienstag gegen Portugal wieder an vorderster Front anzutreffen.
Und dort wird er auch händeringend gebraucht, denn seine Präsenz ermöglicht es dem Rest der Mannschaft, im Ballbesitz aufzurücken und sich taktisch neu zu positionieren. Er ist auch einer, der durch seinen unermüdlichen Einsatz einen Ruck durch die Mannschaft gehen lassen kann.
Gegen Russland liefen die Luxemburger 90 Minuten lang ihren Gegenspielern hinterher und schafften es fast nie, richtig in die Duelle zu kommen. „In dieser Hinsicht hatten wir enorme Probleme. Eine Zehntelsekunde kann auf diesem Niveau entscheidend sein“, so Holtz.
Batterien aufladen
Um die Batterien wieder aufzuladen und die Partie gegen Portugal mit Frische anzugehen, entschied sich der Auswahltrainer, seiner Mannschaft gestern Morgen frei zu geben: „Wir haben uns keine Videoanalyse angesehen. Ich wollte die Spieler nicht mit Informationen überladen und so ihre mentale Regeneration fördern.“
Kurz nach der Landung gestern in Coimbra stand am Abend ein erstes Training auf portugiesischem Boden an. Es ist der erste Teil einer kleinen, aber wichtigen Mission. „Wir wollen wieder ohne Druck auftreten und uns würdig aus der WM-Qualifikation verabschieden“, so Holtz abschließend.
De Maart

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