Die Summe von mindestens 400.000 Euro brutto jährlich verlangt Jeunesse-Mittelfeldspieler Chu Wang nicht, sondern wird vom niederländischen Verband bei einer Vertragsunterschrift mit einem Nicht-EU-Ausländer vorgeschrieben. „Dieses Gehalt können wir nicht zahlen. Das ist unter keinen Umständen eine Option für uns“, erklärte ADO-Pressesprecherin Nathalie Nuiten gegenüber dem Tageblatt.
Sportlich scheint Chu Wang die Verantwortlichen aktuellen Tabellensechzehnten der Eredivisie überzeugt zu haben. Im August weilte der Chinese zum ersten Mal in der Stadt, wo sich der Regierungssitz der Niederlande befindet. Die Scouts des Vereins waren während der Europa-League-Spiele gegen Turku PS, in denen Wang sich zweimal als Torschütze auszeichnete, auf ihn aufmerksam geworden.
Beim zweiten Probetraining in Den Haag, das am 11. Oktober zu Ende ging, überzeugte Wang die Verantwortlichen beim 6:1-Testspielsieg gegen Excelsior Rotterdam. „Er hat eine gute Leistung gezeigt, obwohl er angeschlagen war. Jetzt müssen wir schleunigst über seine Zukunft sprechen“, so ADO-Trainer Maurice Steijn. Zurzeit befinden sich die Gelb-Grünen in einer sportlich prekären Situation, weshalb Neuzugänge erst mal keine Priorität besitzen. „Es kann gut sein, dass der Trainer den Spieler in ein paar Wochen noch einmal sehen will, weil er eigentlich sehr angetan von seinen Leistungen bei uns war“, so Pressesprecherin Nuiten.
Mäzen
Der niederländische Erstligist hofft auf finanzielle Hilfe durch eine chinesische Investorengruppe. Es ist nicht unüblich, dass Geschäftsleute aus dem Reich der Mitte als Mäzenen auftreten und so ihren Landsmännern den Sprung in die Topligen ermöglichen. Chinesische Unternehmen gibt es in Den Haag eine Handvoll.
Eine davon ist die Dong Dao Group, die u.a. Spieler berät und Fußballcamps organisiert, deren Hauptgeschäftsfeld der Export europäischer Waren nach Fernost ist. „Die Verpflichtung kann erst möglich gemacht werden, wenn die Chinesen das Gehalt übernehmen“, erklärt Nathalie Nuiten abschließend.
Wenn die Asiaten sich tatsächlich für eine Investition entscheiden würden, wären sie auch bereit, die von Jeunesse geforderte Ablösesumme zu überweisen. Demnach stände einem Wechsel des Mittelfeldspieler im Winter nichts im Wege.
De Maart

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