Auf Arsenal anscheinend nicht mehr. Man spielt zwar nicht immer meisterhaft, gewinnt aber dennoch und liegt solide vorne in der Tabelle. Herausragend am Wochenende das Derby in Liverpool. Das Spiel war aufregend wie fast immer. Und das Ergebnis auch. Ein Arsène Wenger meinte, dass es ohne das dritte Tor von Liverpool auch toll gewesen wäre.
Während bei Arsenal die Özil, Wilshere und Ramsey mit Kreativität nach vorne glänzen, sorgt in der Verteidigung ein Auslaufmodell des Kraftfußballs deutscher Prägung für Sicherheit. Mertesacker, der nach deutschen Qualitätsstandards kaum noch durch den TÜV gekommen wäre, war von Manager Wenger eigentlich nur als Notlösung gekauft worden, weil Vermaelen oft verletzt und die Söhne von Tony Adams, Martin Keown und Nigel Winterburn noch zu klein für die erste Mannschaft sind. Jetzt muss ihn die deutsche Presse sogar loben, und das für Eigenschaften, die heute in der Bundesliga verpönt sind, denn dort spielt man den gepflegten Pass und fördert spielerischen Glanz und sieht zu, wie die Lulima allen anderen die Beine, die Moral und die Punkte weghaut.
Pannenstatistik
Der letzte Spieltag in der Premier League war geprägt von Pannen. Eine Motorikpanne des Torhüters von Southampton, dessen Beine ungewollt miteinander kollidierten, schenkte Arsenal ein Tor. Eine Fußpanne hatte Demel von West Ham: Er spielte den Ball zu kurz zu seinem Torhüter zurück und leitete somit einen Elfmeter für Chelsea ein. Das gesamte Spiel von West Ham litt an horrenden Abspielpannen und an der Tatsache, dass der Gegner Chelsea hieß. Wayne Rooney hatte es einer Sehpanne des Schiedsrichters zu verdanken, dass er in Cardiff nicht vom Platz flog, Sunderlands Wes Brown hatte dieses Glück nicht und musste nach einer Sehpanne des Referees gegen Stoke unverdient vom Platz.
Manchester United und Everton verspielten den Sieg durch Gegentore in letzter Minute, Sir Alex hätte hier von einer Zeitnehmerpanne gesprochen. Die gesamte Abwehr und das Mittelfeld von Tottenham wurden von Denk- und Orientierungspannen gelähmt. Sechs Gegentore sind keine Panne, sondern ein Totalschaden. ManU kassierte auch mal sechs Tore von Manchester City. Doch United erzielte wenigstens ein Gegentor und wäre fast noch Meister geworden. Auch im Sturm herrschte bei Tottenham totaler Stromausfall. Kein Wunder, dass ihr Manager Villas Boas nach dem Spiel über jede Mikrofonpanne dankbar war. Gut möglich, dass Fulham-Manager Jol demnächst an einer Entlassungspanne erkranken wird. Und nicht ausgeschlossen, dass Fulham und West Ham nächsten Mai von einer unerwarteten Abstiegspanne befallen werden.
Das wird Crystal Palace nicht. Erstens, weil der Abstieg hier kein Beinbruch wäre, zweitens, weil man jetzt Tony Pulis als neuen Manager verpflichtet hat. Unter Pulis war das Spiel von Stoke City eine einzige Peinlichkeit, aber man stieg nie ab. Stoke schaffte es mit Kraft, Kampf und Vollnarkose. Und mit einigem Glück.
Das ist das Einzige, was Palace derzeit noch braucht.
De Maart

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