Freitag7. November 2025

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Bis auf die Knochen blamiert!

Bis auf die Knochen blamiert!
(Tageblatt/Marcel Nickels)

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Das Reizvolle am Pokal besteht bekanntlich darin, dass ab und zu ein „kleiner“ Verein den haushohen Favoriten aufs Kreuz legt. Und das war am Sonntag beim Landesmeister Fola in Beggen der Fall.

„Ich hatte vor dem Spiel vor Überheblichkeit gewarnt. Leider umsonst und wir wurden prompt dafür bestraft. Das werde ich jedem in der Kabine unmissverständlich mitteilen. Der Beggener Sieg ist keineswegs unverdient“, sagte Fola-Vizepräsident Gilbert Goergen nach Spielschluss.

Bensi, Macé und Guérenne fehlten verletzungsbedingt. Laterza, Kirch und Keita saßen auf der Tribüne und dennoch drückten Dallevedove, Souto und Hornuss zunächst die Ersatzbank.

In der Anfangsphase beherrschte die Fola Ball und Gegner. Hadji (4.) und Klapp (6.) scheiterten allerdings bei ihren Versuchen. Nachdem Beggen die erste Angriffswelle heil überstanden hatte, wagten sich die „Wichtelcher“ ebenfalls in die Offensive. Riesenpech für den Underdog nach einem Simões-Freistoß, der vom Lattenkreuz abprallte. Die Fola wirkte mit zunehmender Spielzeit ideenlos. Beggen imponierte nicht nur kämpferisch, sondern setzte auch spielerische Akzente. Die Gelb-Schwarzen blieben – nicht nur – bis zum Seitenwechsel ein völlig ebenbürtiger Gegner und das 0:0 zur Pause war keineswegs schmeichelhaft.

Kurz nach Wiederanpfiff erwischte es die Hausherren eiskalt. Hadji zirkelte einen Freistoß unhaltbar an der Mauer vorbei zum 0:1 ins Tor. Wer dachte, das Eis und der Beggener Widerstand wären nun gebrochen, sah sich getäuscht. Fola wirkte weiterhin etwas phlegmatisch und erspielte sich bei viel Leerlauf keine nennenswerte Chance mehr in der zweiten Hälfte.

Beggen witterte seine Chance. Magalhães vergab eine weitere Riesenchance. Doch nach einer Aktion über Centrone und Schiltz schnappte sich der kurz vorher eingewechselte Figueiredo das Spielgerät und drosch es zum viel umjubelten Ausgleich in die Maschen. Die erste Hälfte der Verlängerung stand dann klar im Zeichen der Escher. Doch Keeper Mersch hielt seinen Kasten mit einigen tollen Paraden sauber. Fast das 2:1 für Beggen nach einem 20-m-Hammer von Figueiredo, den Theis an die Latte lenkte. Auf der Gegenseite hatte Hornuss das Führungstor auf dem Stiefel und Rock rettete kurz darauf auf der Torlinie.

Die Beggener Abwehr hielt dicht und es folgte der Elfmeterkrimi, wo Goalie Sacha Mersch den Versuch von Hadji parierte. Maskenmann „Zorro“ Hadji verdiente sich beim Landesmeister zwar die Bestnote, war letztendlich aber die tragische Figur dieses Pokalduells. Nachdem Figueiredo eingennetzt hatte, brachen im schwarz-gelben Lager der „Wichtelcher“ alle Dämme.

Stimmen zum Spiel

Daniel Santos (Trainer Beggen): „Die Fola verfügt über das beste Team hierzulande und eigentlich hatten wir ja nichts zu verlieren. Es war ohnehin bereits eine Belohnung, den Landesmeister zugelost zu bekommen.

Nur mit viel Herz und Leidenschaft sowie einer enormen Solidarität war diese Leistung möglich. Ich bedanke mich bei allen Spielern sowie bei unseren Anhängern für ihre fabelhafte Unterstützung.“

Sacha Mersch (Beggen): „Wir wussten im Vorfeld, dass wir auch als Außenseiter eine Chance hätten, und haben sie genutzt. Der FC Avenir ist ein Verein mit großer Tradition und wir wollen wieder daran anknüpfen. Herzlichen Dank an unsere Fans, die uns so toll angefeuert haben.“

Alessandro Alunni (Fola): „Wir haben Beggen zwar nicht unterschätzt, waren aber einfach nicht auf der Höhe. Es fehlte der nötige Realismus. Der Pokal hat eben seine eigenen Gesetze.“