Dienstag28. Oktober 2025

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Unterlegen, aber nicht eingeschüchtert

Unterlegen, aber nicht eingeschüchtert
(Tageblatt)

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Der F91 Düdelingen tritt heute Abend (19.00 Uhr MESZ) als letzter luxemburgischer Vertreter im Europapokal an. Der Gegner in der zweiten Qualifikationsrunde ist Ludogorets Rasgrad.

Mit der Vorbereitung auf sein erstes Champions-League-Spiel ist der neue Düdelinger Trainer Sébastien Grandjean sehr zufrieden. „Nach einer Umstrukturierung des Kaders und des Trainerstabs läuft alles nach Plan. In der Vorbereitung haben wir uns von Spiel zu Spiel gesteigert. Der Sieg gegen Charleroi und das Unentschieden gegen Courtrai machen Lust auf mehr“, so der Belgier.

Die Düdelinger hatten seit Montag Zeit, sich an das trockene und heiße Klima in Bulgarien zu gewöhnen. In der F91-Startformation könnten gleich mehrere Neuzugänge auftauchen. Clayton de Sousa wird wohl die Position des Rechtsverteidigers einnehmen, während Tom Schnell in der Innenverteidigung neben Jerry Prempeh auflaufen wird.
Nach seiner Rückkehr aus Grevenmacher und einer guten Saisonvorbereitung wird Alex Karapetian wohl als einzige Spitze im 4-2-3-1-System auflaufen (Julien Jahier fehlt verletzt). Ob Jonathan Joubert nach seiner Verletzung wieder das Tor hütet, ist noch fraglich. Mit Michaël Clepkens wurde ein Ersatzmann geholt, der sich in den Testspielen von seiner guten Seite zeigte. Youssef Mokhtari, bekanntester F91-Neuzugang, wird zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Bis ins Viertelfinale

Der Gegner aus Bulgarien kann auf drei Landesmeistertitel in Folge und einen untypischen Weg verweisen. 2010 spielte Ludogorets Rasgrad noch in der zweiten Liga. Nach dem Aufstieg gelangen drei Meistertitel in Folge und zwei Pokalsiege. Letztes Jahr stießen die Grünen bis ins Sechzehntelfinale der Europa League vor und besiegten dort auswärts Lazio Rom und holten zuhause ein Unentschieden. Auf dem Weg dorthin waren renommierte Klubs wie der PSV Eindhoven und Dinamo Zagreb aus dem Weg geräumt worden. Erst im Viertelfinale war gegen den FC Valencia Endstation!

Diese Erfolge möglich macht der bulgarische Oligarch Kyril Domustschiev. Der Mäzen ist in der Pharmaindustrie tätig und ist u.a auch Präsident der „West of England Ship Owners Mutual Insurance Association“ mit Sitz in Luxemburg (boulevard Prince Henri). Mittlerweile hat der Klub aus der 40.000-Einwohner-Stadt im Nordosten Bulgariens ein Budget von 35 Millionen Euro.

In den letzten Jahren wurden vornehmlich bulgarische Talente und eine Handvoll Südamerikaner in das kleine Nest gelotst. Zu den stärksten Stürmern der bulgarischen Liga zählt der Slowene Roman Bezjak, der Top-Torschütze des Vereins. Youngster Virgil Misidjan gilt als Toptalent und wird von einigen europäischen Topklubs gejagt. Der 20-jährige Niederländer wechselte 2012 von Willem II Tilburg nach Bulgarien und hat sich seitdem als Flügelspieler einen Namen gemacht.

„Ich habe mir einige Videos aus der letzten Saison angesehen. Ludogorets ist technisch sehr stark und zieht ein starkes Kombinationsspiel auf. In der heimischen Liga sind sie es gewohnt, dass die Gegner vor Angst erstarren.
Diesen Gefallen werden wir ihnen sicherlich nicht tun“, erklärte der F91-Coach. Sébastien Grandjean ist ein Trainer, der zu einem gewissen Risiko neigt, und das will er auch gegen diesen überlegenen Gegner nicht beiseite legen: „Wir wollen ihnen den Ballbesitz streitig machen und bei jeder sich bietenden Möglichkeit nach vorne stoßen. Denn auch wir haben gewisse technische Qualitäten und brauchen uns nicht zu verstecken.“

Die Aufgebote

Ludogorets Rasgrad

Tor: Vladislav Stoyanov, Ivan Cvorovic

Abwehr: Tero Mäntylä, Alexandre Barthe, Guilherme Choco, Yordan Minev, Cosmin Moti, Vitinha, Junior Caiçara

Mittelfeld: Mihail Aleksandrov, Fabio Espinho, Juninho Quixada, Anicet Abel, Dani Abalo, Svetoslav Dyakov, Hristo Zlatinski, Marcelinho, Wanderson Farias

Angriff: Roman Bezjak, Virgil Misidjan, Jeroen Lumu

F91 Düdelingen

Tor: Jonathan Joubert, Michaël Clepkens, Max Kerschen

Abwehr: Toni Mastrangelo, Clayton de Sousa, Tom Schnell, Kevin Malget, Jerry Prempeh, Romain Ney, Morgan Betorangal, Lehit Zeghdane

Mittelfeld: Oumar Sylla, Gustav Schulz, Stelvio da Cruz, Youssef Mokhtari, Joël Pedro, Sofian Benzouien, Yassine Benajiba

Angriff: Alex Karapetian, David Turpel, Dan da Mota