Donnerstag27. November 2025

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Findel hofft jetzt auf mehr Gäste

Findel hofft jetzt auf mehr Gäste
(Hervé Montaigu)

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Der Flughafen Zweibrücken wird geschlossen. Die EU hat dem Land Rheinland-Pfalz die weitere Unterstützung versagt. Luxemburg könnte von der Pleite profitieren.

Für den verschuldeten Flughafen Zweibrücken ist am Donnerstag erwartungsgemäß der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt worden. Die EU-Kommission hatte am Mittwoch nicht dem Wunsch des Landes entsprochen, dem Airport eine Finanzspritze geben zu dürfen. Damit hätte er etwas länger durchhalten können. Für den Flughafen selbst hatte der Antrag zunächst keine Folgen. „Der Betrieb läuft ganz normal“, sagte Flughafensprecher Franz-Rudolf Ubach.

Wer sich jetzt die Hände reibt, ist der Flughafen Findel. lux-Airport Direktor Johan Vanneste erhofft sich vom Aus des Flughafens Zweibrücken jetzt zusätzliche Passagiere. Kämen Gäste aus Zweibrücken hinzu, könnten in diesem Jahr die Passagierzahlen in Luxemburg auf 2,6 Millionen steigen, hofft Vanneste gegenüber dem SWR (Südwestrundfunk).

Protest

An diesem Freitag werden Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz (beide SPD) in Zweibrücken erwartet. Sie sollen bei einer Info-Veranstaltung erklären, was es mit der EU-Entscheidung auf sich hat. Mehrere Hundert Menschen werden erwartet.

Für kommenden Montag rufen die von der Pleite betroffenen Kommunen zu einer Demonstration in Zweibrücken auf. „Jeder, der gegen die Entscheidung der EU-Kommission ist, ist deshalb aufgerufen, zu dieser Protestkundgebung nach Zweibrücken zu kommen“, hieß es in einer Mitteilung der Stadt vom Donnerstag. „Auf dem Spiel stehen Hunderte von Arbeitsplätzen.“

Gewinner

Die EU-Kommission kommt in einem noch nicht verabschiedeten Papier zu dem Schluss, dass staatliche Beihilfen für den Flughafen in Millionenhöhe nicht mit dem EU-Binnenmarkt vereinbar sind. Sie müssten umgehend zurückgezahlt werden, wozu der Airport aber nicht in der Lage ist. Der Flughafen, je zur Hälfte in der Hand von Land und mehreren Kommunen, liegt rund 30 Kilometer vom Flughafen Saarbrücken entfernt.

Neue EU-Leitlinien verbieten Subventionen für zwei Airports, die weniger als 100 Kilometer auseinanderliegen. Der ältere Flughafen in der Landeshauptstadt Saarbrücken ist der Gewinner – er kann vermutlich weiterbestehen.