Donnerstag18. Dezember 2025

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Ab der Rentrée ein anderer Trainer

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Seit Donnerstag befindet sich Raphaël Piolanti, französischer Nationaltrainer der Werfer, in Polizeigewahrsam. Der Verdacht lautet auf Anstiftung zum Doping. In Luxemburg ist er beim CSL Luxembourg lizenziert.

Raphaël Piolanti war bisher beim CSL Luxembourg als Trainer eingetragen. Für denselben Verein nahm der Hammerwerfer ebenfalls an Wettbewerben teil. In Frankreich wurde Piolanti bis auf weiteres jeglicher Kontakt mit Sportlern untersagt, Trainertätigkeit darf er nicht ausüben. Die Staatsanwaltschaft von Metz wirft ihm Anstiftung zum Doping und illegale Ausübung der Heilkunde vor.

Für die nächste Saison wäre sein Engagement in Luxemburg nicht verlängert worden, sagt CSL-Präsident Xavier Thillen Tageblatt.lu. Und das unabhängig von den jetzt bekannt gewordenen Vorfällen in Frankreich, betont Thillen. Bereits zuvor habe sich der Vorstand entschieden, ab der Rentrée mit einem anderen Trainer zu arbeiten.

Wenig Zeit für die Arbeit in Luxemburg

Piolanti sei in der Vergangenheit nur sporadisch nach Luxemburg gekommen. Seine Trainertätigkeit in Frankreich habe ihm wenig Zeit für anderes gelassen. In Luxemburg habe er vor allem Einführungskurse für Kinder gegeben. Intensives Training mit einem speziellen Athleten habe er nicht betrieben. Insofern sieht Thillen keinen Anlass für einen möglichen Verdacht gegen Piolanti.

Auf die Frage, ob Piolanti die CSL-Lizenz aberkannt wird, wollte Thillen keine abschließende Antwort geben. Man müsse zuerst die Schlussfolgerungen der französischen Justiz abwarten, sagte er. Schließlich gilt auch hier die Unschuldsvermutung. Klar sei jedoch, dass der CSL sich von jeder Form von Doping distanziert. Man werde als Verein schnellstmöglich reagieren. Piolanti trat ein bis zweimal in den Farben des CSL an. Zuletzt hatte er sich im Mai an den Vereinsmeisterschaften in Amsterdam beteiligt.

Piolanti bestreitet jegliche Vorwürfe. Er vermutet, dass seine Schützlinge ihm die Verantwortung für ihre Taten anhängen wollen. Gegen mehrere Sportler wird wegen Dopingverdacht ermittelt. Am Donnerstag war Piolanti in Polizeigewahrsam genommen worden.

Noch kein Rechtshilfe-Ersuchen

Die französischen Behörden haben derweil noch kein etwaiges Rechtshilfe-Ersuchen an Luxemburg gerichtet. Dies bestätigte der Pressesprecher der Luxemburger Justiz, Henri Eippers, dem Tageblatt.

Was ein eventuelles Eingreifen der Luxemburger Anti-Doping-Agentur ALAD angeht, so ist die Sachlage auch hier relativ einfach. ALAD-Präsident Guy Colas erklärt: „‚Le pénal tient le civil en l’état.‘ Ehe alle strafrechtlichen Prozeduren nicht abgeschlossen sind, können wir nicht aktiv werden. Der Fall von Claudine Schaul ist vergleichbar. Nach Abschluss des Prozess erhielten wir das schriftliche Urteil, analysierten daraufhin den Fall und befassten dann ja auch den ‚Conseil de discipline contre le dopage‘ (CDD). So könnte es auch hier gehen, da Raphael Piolanti ja auch eine Lizenz in Luxemburg hat und die Luxemburger Staatsanwaltschaft eventuell befasst werden könnte. Nach Abschluss aller Prozeduren würden wir das Urteil dann analysieren und entscheiden, ob etwas unternommen werden muss. In einer ersten Phase gilt aber zunächst natürlich die ‚présemption d’innocence‘.“