Mittwoch29. Oktober 2025

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Für F91-Gegner Razgrad beginnt das Abenteuer

Für F91-Gegner Razgrad beginnt das Abenteuer

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Sie waren in der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation Gegner des F91 Düdelingen. Ab Dienstag (16.09.14) greift Ludogorets in der Gruppenphase der Königsklasse an. Gleich zum Auftakt muss die Multikulti-Truppe beim FC Liverpool ran.

„Das Beste kommt erst noch“, steht auf der Homepage des bulgarischen Double-Gewinners Ludogorets Razgrad.

Programm

Dienstag (16.09.14): 20.45 Uhr

Gruppe A
Olympiakos – Atletico Madrid
Juventus Turin – Malmö FF

Gruppe B
Liverpool – Razgrad
Real Madrid – FC Basel

Gruppe C
Monaco – Bayer Leverkusen
Benfica – St. Petersburg

Gruppe D
Galatasaray – Anderlecht
Dortmund – FC Arsenal

Von übermäßiger Bescheidenheit hält der Champions-League-Neuling nichts. Im Gegenteil: Gleich bei ihrem ersten Auftritt wollen die Nobodys auch Europas Beletage aufmischen – am besten schon zum Auftakt heute beim FC Liverpool. „Es wird schwer, aber im Fußball ist alles möglich“, erklärte der rumänische Abwehrspieler Cosmin Moti. „Niemand hat von uns erwartet, dass wir uns qualifizieren. Niemand erwartet von uns, dass wir weiterkommen, aber aufgepasst: Wir können Fußball spielen.“

Ludogorets wer? An das europaweite Staunen hat sich das bunt zusammengewürfelte Team aus dem 40.000-Einwohner-Städtchen Razgrad längst gewöhnt. Neben einigen bulgarischen Nationalspielern stehen vier Brasilianer im Kader, ein Franzose, ein Niederländer, ein Tunesier, ein Kolumbianer, ein Slowene, ein Spanier, ein Portugiese, ein Serbe, ein Kanadier, ein Profi aus Madagaskar und eben Moti. Der Verteidiger hat sich durch seine Heldentat im Play-off-Rückspiel gegen Steaua Bukarest weltweit einen Namen gemacht. Im entscheidenden Elfmeterschießen musste der 29 Jahre alte Routinier ins Tor, weil Keeper Wladislaw Stojanow eine Minute vor Schluss der Verlängerung wegen einer Notbremse die Rote Karte sah und sein Team schon dreimal gewechselt hatte. Den ersten Strafstoß verwandelte Moti selbst, dann parierte er noch zwei Elfmeter des Gegners.

Zum Lohn darf sich der Außenseiter in der Gruppe B mit Spaniens Rekordmeister Real Madrid, Liverpool und dem FC Basel messen.

Steiler Aufstieg durch Millionen

Erst im Sommer 2011 stieg der neureiche Club in die erste bulgarische Liga auf – und wurde auf Anhieb Meister. Dreimal in Folge hat Ludogorets inzwischen den nationalen Titel gewonnen, dazu zweimal den Pokal. Zu verdanken hat Razgrad diese Erfolgsgeschichte dem schwerreichen Industriellen Kiril Domuschiew, der mit seinen Millionen ein international konkurrenzfähiges Team zusammenkaufte und dem Verein auch ein neues Stadion spendieren will.

Die eigene Arena bietet nur 6.000 Fans Platz und erfüllt damit nicht die Anforderungen der UEFA. Für die Heimspiele in der Königsklasse zieht der Club deshalb ins knapp 250 Kilometer entfernte Sofia um.