Nur das Spitzenspiel zwischen Manchester City und Chelsea, das spielerisch überhaupt keins war, endete so ausgeglichen wie viele Buchmacher es vorausgesehen hatten.
Auf die fünf Tore von Leicester gegen Manchester United hätte niemand gewettet, United ging nicht nur sang- und klanglos, sondern auch widerstandslos unter. Van Gaal ist nett und zieht die ganze Mannschaft in die Verantwortung. Er sollte sich mit einbeziehen, hätte er doch wissen müssen, dass mit seiner Mannschaft nach vorne alles möglich ist, doch nach hinten ebenfalls, vor allem für den Gegner. Oder hat er das etwa nicht auf seinem großen Schreibblock stehen, den er da immer mit auf die Bank nimmt und in den er permanent reinkritzelt? Oder benutzt er die 90 Minuten des Spiels, um seine Post zu erledigen oder schreibt er Memos für seine Sekretärin? Löst er gar Kreuzworträtsel? Neulich drehte er sich während eines Spiels nach hinten und fragte „Europäischer Grenzfluss mit fünf Buchstaben?“
Sein Pech, dass hinter ihm Wayne Rooney saß.
Barry and The Eagles
Tottenham, City, Chelsea, Liverpool und Everton, unter der Woche in Sachen Champions League oder im Bonusmeilen-Programm „Europa League für Versager“ unterwegs, ließen am Samstag Federn. Manchester City, das in der Champions League bei der Gustav Gans GmbH in München nur mit Pech in letzter Minute verloren hatte, konnte Chelsea niemals in Gefahr bringen. Chelsea war ebenfalls nicht zum Stürmen aufgelegt, weil das schon gegen Gelsenkirchen nichts gebracht hatte. Tottenham hatte gleich die halbe Mannschaft umgebaut und brachte gegen das harmlose WBA dennoch nichts zustande. Liverpool wurde eine Halbzeit bei West Ham an die Wand gespielt und rannte die zweite Halbzeit gegen eine Mauer. Everton meinte, mit seinem Führungstreffer das kleine Crystal Palace genug eingeschüchtert zu haben. „Ist das hier eine Bibliothek?“, sangen die Palace-Fans angesichts der Zurückhaltung der Everton-Fans und gaben fortan den Ton auf der Tribüne an. Barry, Security-Manager von Palace im heimischen Selhurst Park, Türsteher in unzähligen Nightclubs zwischen Croydon und Bromley, immer gut aufgelegt und mit dunklem Anzug, in den ein Mini Cooper hineinpassen würde, war mitgereist und überwachte lässig, aber mit wachsamem Auge seine Jungs und brachte nachher alle gesund, aber nicht unbedingt nüchtern zum Zug nach Süden.
Am Vorabend hatte Barry noch in Südlondon Sicherheitsdienst bei einem Privatkonzert der Band Franz Ferdinand in einem Pub gemacht. Einige Palace-Fans waren da gewesen und hatten Leber und Stimmbänder vorgewärmt. Derweil die Lulima-Fans auf dem Dorf bierselig Oktoberfest spielen …!
Gleich mehrere Bodyguards umringten Newcastle-Eigner Mike Ashley, nachdem Hull zwei Tore vorne lag und die einheimischen Fans immer lauter und aggressiver wurden.
Im alten Rom hätte er dem Wunsch des blutrünstigen Volkes entsprochen und seinen glücklosen Manager den Löwen zum Fraß vorgeworfen, im modernen Newcastle spricht ein Besitzer seinem Manager zuerst einmal das Vertrauen aus und entlässt ihn spätestens eine Woche später.
De Maart
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