Mittwoch22. Oktober 2025

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Gemüsegarten der Emotionen

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Neun Stücke stehen im neuen Programm des „Théâtre ouvert Luxembourg“ (TOL), das die Verantwortlichen am Dienstag der Presse vorstellten. Start der neuen Saison ist Donnerstag, den 2. Oktober.

Kritik an der nationalen Kulturpolitik blieb nicht aus. Die Arbeitsbedingungen der Schauspieler bezeichnet der Präsident des TOL als Schande.

Das Programm

„Famille(s)“, kollektive Kreation, Inszenierung: Renelde Pierlot, am 2., 3., 4., 8., 9. und 10. Oktober 2014.

„Race“ von David Mamet, Inszenierung: Véronique Fauconnet, am 6., 7., 13., 14., 15., 19., 20., 21., 27., 28., 29. November und am 3., 4. und 5. Dezember 2014.

• „Godo et le Marquis“ (Gastspiel), Inszenierung: „Compagnie Sapiens“, am 7., 8., 9., 10., 13. und 14. Januar 2015.

• „Le mec de la tombe d’à côté“ von Katarina Mazetti, Inszenierung: Jérôme Varanfrain, am 5., 6., 11., 12., 13., 19., 20., 26., 27., 28. Februar 2015, am 1. März (17.30 Uhr) am 5., 6. und 7. März.

• „Sous la ceinture“ von Richard Dresser, Inszenierung: Fabienne Zimmer, am 26., 27., 28. März, 1., 2., 3., 8., 9., 16., 17., 18., 22., 23. und 24. April 2015.

• „Chien-chien“ von Fabrice Roger-Lacan, Inszenierung: Marion Poppenborg, am 7., 8., 15., 16., 20., 21., 22., 28., 29., 30. Mai, 2., 3., 5. und 6. Juni 2015.

„Autour d’Eric Satie“, von Erik Satie, Inszenierung: Ariane Buhbinder, im April 2015 im hauptstädtischen Konservatorium.

• „La cuisine d’Elvis“ von Lee Hall, Inszenierung: Jérôme Varanfrain, am 25., 26. und 27. Juni, 1., 2. und 3. Juli 2015.

„Des gens à fables“ (Kreation) und „La malle de Molière“ (Reprise): speziell für Schulen, Vorstellung auf Anfrage.

Beginn um 20.30 Uhr, außer anders angegeben.

Gemüse und Obst illustrieren das Programmheft der neuen Saison 2014/2015, vielleicht, um anzudeuten, dass es quer durch den Garten der menschlichen Existenz geht, mit all seinen Schatten- und Sonnenseiten.

Zu den Schattenseiten gehört offensichtlich die leidige finanzielle Frage. Die Kulturpolitik der neuen Regierung habe zwar mit einer „remise à zero“ der Konventionen mit den Theatern bestimmt seine guten Seiten, bemerkte der Präsident des TOL-Komitees, Nicolas Steil, doch große Sprünge könnten Künstler in Luxemburg noch immer keine machen. „Die Bedingungen, unter denen wir arbeiten, sind eine Schande“.

Laut Steil erhalten Schauspieler pro Inszenierung zwischen 3.400 und 3.600 Euro. Diese Summe müsse durchschnittlich für zwei bis drei Monate reichen. Glücklich diejenigen, die einen reichen Partner hätten.

Zehn Stücke

Die gute Nachricht für die Regierung sei, dass das TOL ein großes „return on investment“ biete: Als frankofone Truppe könne es seine Inszenierungen exportieren. Diese Saison reicht das Geld für zehn Stücke. Man habe Lust gehabt, in die Rolle von Anthropologen zu schlüpfen und die verschieden Etappen der menschliche Existenz unter die Lupe zu nehmen, erklärte die künstlerische Leiterin des TOL, Véronique Fauconnet, gestern vor der Presse. Das Auftaktstück „Famille(s)“ greift das brandaktuelle gesellschaftliche Thema der gleichgeschlechtlichen Eltern auf. Zwei Personen erforschen die Entwicklung der Institution Familie über die Jahrhunderte. Die Kindheit mit ihren Schattenseiten ist Thema von „Chien-chien“. Zwei Frauen, die sich zufällig begegnen, merken, dass sie sich aus ihrer Kindheit kennen. Alte Traumata kommen an die Oberfläche. Vor dem Hintergrund ethnischer Differenzen spielt „Race“ in der Welt der Anwälte: Wie weit können diese gehen, um eine Jury zu manipulieren?

Die Arbeit und die Absurdität der Arbeitswelt ist Thema von „Sous la ceinture“, ein Stück, das die Verantwortlichen des TOL mit dem Film „Brazil“ von Terry Gilliam vergleichen. „La cuisine d’Elvis“, eine Inszenierung der vorigen Saison, wurde wegen ihres großen Erfolgs noch einmal ins Programm aufgenommen.

Zwei Kreationen, „Des gens à fables“ und „La malle de Molière“, sind speziell für Schulen gedacht. Interessierte können sich beim TOL melden.