Dienstag11. November 2025

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Am Dienstag Ankunft in Kobane

Am Dienstag  Ankunft in Kobane

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Seit Tagen warten die Verteidiger von Kobane auf die Ankunft von Kämpfern aus dem Nordirak. Sie sollen mit ihren schweren Waffen helfen, die Terrormiliz Islamischer Staat zurückzuschlagen.

Im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sollen die Verteidiger der nordsyrischen Stadt Kobane nun am Dienstag Verstärkung von kurdischen Peschmerga-Kämpfern aus dem Nordirak erhalten. Entsprechende Informationen habe er von Kurden in der belagerten Stadt erhalten, sagte der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman. Eine offizielle Bestätigung für die Meldung gab es zunächst nicht.

Die Verteidiger von Kobane warten seit mehreren Tagen auf die Ankunft der dringend benötigten Verstärkung. Rund 150 Peschmerga aus dem Nordirak sollen den Kurden in Nordsyrien mit neuen schweren Waffen helfen, die Stadt gegen die IS-Terroristen zu verteidigen. Die Kämpfer werden laut dem kurdische Nachrichtenportal Rudaw zunächst aus dem Nordirak per Flugzeug in die Türkei gebracht.

Vorbereitungen sind abgeschlossen

Die Regierung in Ankara hatte in der vergangenen Woche die Erlaubnis gegeben, die Peschmerga über ihr Staatsterritorium nach Kobane zu bringen. Laut Rudaw gab es aber in den vergangenen beiden Tagen Verhandlungen mit der Türkei, über welches Gebiet die Kämpfer verlegt werden. Ein Sprecher der Peschmerga im Nordirak sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Vorbereitungen für die Verlegung seien abgeschlossen. Die Kämpfer würden „sehr bald“ in Kobane eintreffen.

Das überwiegend von Kurden bewohnte Kobane (Arabisch: Ain al-Arab) liegt direkt an der türkisch-syrischen Grenze. Die Terrormiliz IS versucht seit Wochen, die strategisch wichtige Stadt einzunehmen. Die Extremisten kontrollieren bereits Hunderte Dörfer im Umland von Kobane. Derzeit versuchen sie, die Verbindung zwischen der Stadt und der Türkei abzuschneiden. Dann könnten weder die Kämpfer aus dem Nordirak noch sonstiger Nachschub Kobane erreichen.

Angriffe gehen weiter

Die Kämpfe zwischen Kurden und IS-Terroristen gingen auch am Dienstag weiter. Die USA und ihre arabischen Verbündeten flogen weitere Angriffe gegen IS-Stellungen. Sie hätten drei Ziele der Terroristen im Norden und Osten von Kobane bombardiert, teilte die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.

Der Islamische Staat veröffentlichte unterdessen am Montag ein weiteres Propagandavideo mit der britischen Geisel John Cantlie. Es soll angeblich in Kobane aufgenommen worden sein. Der seit 2012 entführte Journalist tritt darin auf wie ein Fernsehreporter. Er behauptet, IS-Kämpfer seien „tief in das Herz der Stadt“ eingedrungen. Es gebe dort keine kurdischen Verteidiger.

Weiter erklärt der 43-Jährige, Berichte westlicher Medien über hohe Verluste des IS seien falsch. Sie würden sich nur auf Angaben kurdischer Kommandeure und des Weißen Hauses stützen, die nicht an der Wahrheit interessiert seien. Die US-Luftangriffe hätten lediglich den Einsatz schwerer Waffen durch die IS-Kämpfer behindert. Deshalb würden sie die Stadt im Häuserkampf einnehmen. Das Video zeigt auch eine Luftaufnahme der Stadt, die laut Einblendung von einer „Drohne der Armee des Islamischen Staates“ aufgenommen wurde.