Rarität statt Dauerbrenner: Schottland und Irland treffen in der Ausscheidung für die Fußball-EM 2016 in Frankreich erstmals seit 27 Jahren wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Am Freitag (14.11.14) kommt es in Glasgow in der Qualifikationsgruppe D wieder zu dem Nachbarschafts-Duell, in dem Schottland seit dem 3. Mai 1961 auf einen Heimsieg wartet. Vor mehr als 53 Jahren hatte es in Glasgow ein 4:1 gegeben.
„Es könnte wirklich vorentscheidend sein“, sagte Irlands Stürmer Shane Long, „wenn wir nicht verlieren, wird es für uns ein langer Weg in der Qualifikation werden.“ Beide Nationen gehen davon aus, dass Deutschland einen der beiden festen Quali-Plätze belegen wird. Und da Polen den Vorteil des überraschenden Sieges gegen Deutschland hat, könnte sich der dritte Platz zwischen Schottland und Irland entscheiden. Die letzten beiden Freundschaftsspiele gewann Irland mit 1:0 (2011) und 2:0 (2003).
Brisanz
Zusätzliche Brisanz gewinnt das Duell, weil mit James McCarthy und Aiden McGeady vom englischen Topteam FC Everton zwei irische Stützen in Schottland geboren sind und in der Jugend für die „Bravehearts“ spielten. Zudem war der Celtic Park in Glasgow für einige Iren jahrelang die Heimstätte, so auch für Trainer Martin O’Neill, dessen Nachfolger bei Celtic Glasgow der jetzige schottische Nationaltrainer Gordon Strachan war.
Das letzte Pflichtspiel 1987 gewannen die Iren mit 1:0 in Schottland und qualifizierten sich am Ende erstmals für ein großes Turnier – die EM 1988 in Deutschland. Nun hoffen die „Boys in Green“ auf eine historische Wiederholung.
Unmotivierte Georgier
Tabellenführer Polen muss derweil in Georgien eine Pflichtaufgabe lösen, um seine komfortable Position in der Gruppe zu wahren. Dabei scheinen die Polen ein vergleichsweise leichtes Spiel vor sich zu haben: Georgiens Spieler sind unmotiviert, weil ihre Vereine auf staatliche Finanzhilfe angewiesen sind. Und Trainer Temur Kezbaia hat angekündigt, wegen der unbefriedigenden Gesamtsituation womöglich schon nach der Partie in Tiflis zurückzutreten.
Auch in Gruppe F gibt es einen Überraschungs-Ersten. Nordirland startete mit drei Siegen und tritt nun bei den ebenso noch ungeschlagenen Rumänen an. Nach dem abgebrochenen Spiel gegen Albanien im Oktober muss Serbien die Partie gegen Dänemark in Belgrad vor leeren Rängen austragen.
De Maart
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