Russland hat Frankreich einem Agenturbericht zufolge eine Frist zur umstrittenen Auslieferung eines Mistral-Kriegsschiffs gesetzt. Paris solle den ersten von zwei bestellten Helikopterträgern bis zum Monatsende übergeben, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Freitag unter Berufung auf russische Regierungskreise.
Ansonsten drohten Frankreich „ernsthafte“ Entschädigungsforderungen. Die Auslieferung des Schiffs liegt wegen des Ukraine-Konflikts derzeit auf Eis.
Proteste gegen Rüstungsgeschäft
Gegen das im Jahr 2011 abgeschlossene Rüstungsgeschäft mit einem Volumen von 1,2 Milliarden Euro hatte eine Reihe von Nato-Partnern Frankreichs, darunter die USA und baltische Staaten, heftig protestiert. Manche befürchten, dass Russland die Schiffe für Landeoperationen einsetzen könnte.
Frankreichs Präsident François Hollande hatte dennoch lange an der Lieferung festgehalten. Erst Anfang September setzte er sie infolge der Eskalation in der Ukraine aus. Er machte aber deutlich, dass geliefert werde, wenn bestimmte Bedingungen wie ein Waffenstillstand in der Ukraine erfüllt seien. Derzeit werden aus dem Osten der Ukraine aber noch fast täglich Kämpfe gemeldet.
16 Helikopter, 13 Panzer, 450 Soldaten
Die Schiffe der Mistral-Klasse sind die grössten französischen Kriegsschiffe nach dem Flugzeugträger „Charles de Gaulle“. Sie können unter anderem mehrere Landungsboote, 16 Helikopter, 13 Panzer und 450 Soldaten unterbringen.
Moskau bestellte zwei dieser Kriegsschiffe, das erste sollte ursprünglich Ende Oktober oder Anfang November geliefert werden, das zweite im kommenden Jahr.
De Maart

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