Sonntag9. November 2025

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Jetzt 62% für Trennung von Kirche und Staat

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Immer mehr Bürger begrüßen die neue Konvention zwischen Staat und Kirche, die vorsieht, dass der Staat keine Gehälter von kirchlichen Würdenträgern mehr zahlt.

Auffallend dabei: unter den CSV-Anhängern sind inzwischen 43% für eine solche Trennung, mit der sich ihre Partei viel schwerer tut. 62% der Wähler insgesamt sind damit einverstanden, dass die Gehälter künftig nicht mehr bezahlt werden. Das sind 4% mehr als noch vor dem Zustandekommen der Konvention.

Dies das Ergebnis des „PolitMonitor Lëtzebuerg“, einer im Auftrag des Luxemburger Wort und RTL von TNS Ilres geführten Meinungsumfrage. Doch nicht genug damit. 53% der CSV-Wähler begrüßen es zudem, dass Regierung und Kirchen eine Einigung gefunden haben. Insgesamt sind 67%der Wähler hierüber erfreut.

Damit bestätigt sich ein Trend, der auch bei einer Umfrage der CSV vor einer Woche offenbar wurde. Immer mehr CSV-Wähler teilen die konservativen Positionen ihrer eigenen Partei nicht mehr.

Bürger bleiben kritisch

Stachen bei der CSV-Umfrage hervor, dass nur mehr 23% der CSV-Anhänger der christlichen Weltanschauung noch eine Bedeutung in der Politik zumessen und der Fakt, dass der Partei in wichtigen Politikbereichen nur wenig Kompetenz von eigenen Anhängern zugestanden wurde (Tageblatt vom 3. Februar), ist es nun diese Zustimmung zur Konvention, die der CSV Kopfzerbrechen bereiten dürfte.

Dennoch bleiben die Bürger kritisch. Rund 50% finden es nicht oder überhaupt nicht korrekt, dass die Frage zu den Kirchen aus dem Referendum vom kommenden 6. Juni gestrichen wurde. Und 62% glauben, dass die Frage ohnehin nur zum Referendum gestellt wurde, um Druck auf die CSV auszuüben, deren Stimmen bei einer Verfassungsänderung gebraucht werden.

Wahlalter

Bei den verbleibenden drei Fragen im Referendum sind die Werte mehr oder weniger stabil. Abgelehnt wird das Herabsetzen des Wahlalters auf 16 Jahre. Dagegen sind 66%, dafür 29%.

Bei der Frage, ob Ausländern das Wahlrecht bei nationalen Parlamentswahlen zugestanden werden soll, unter bestimmten Bedingungen, sind inzwischen 48% der Befragten dafür (+1% zur letzten Umfrage). 44% sind dagegen. Hier fällt auf, dass bei den jungen Leuten, die offenbar mehrheitlich dafür sind, sich rund 10-15% noch nicht entschieden haben. Sollten diese sich für den allgemeinen Trend bei der Jugend entscheiden, könnten sie den Ausschlag geben, so TNS-Ilres -Direktor Charles Margue auf wort.lu. Hinzu kommen 12% der über 65-jährigen, die sich noch keine Meinung gebildet haben. Bei den Nicht-Luxemburgern sprechen sich 78% für das Wahlrecht aus.

Bei der Frage, ob ein Ministermandat zwei Legislaturperioden nicht überschreiten sollte, befürworten inzwischen 56% der Wähler eine solche Regelung.