Am Montag geht das Autofestival in die Endphase, offiziell jedenfalls. Wir versuchten am Sonntag, in Gesprächen mit den Händlern, eine erste Bilanz zu ziehen. Es gab schon mal bessere Jahre“, so ein Autohändler aus dem Norden des Landes. Die Zahl der allein während des Festivals abgeschlossenen Kaufverträge sei für ihn keineswegs zufriedenstellend, doch er relativiert diese Zahl gleich im selben Atemzug. Er müsste eigentlich die Kaufverträge aus den letzten zwei bis drei Monaten des Vorjahres dazurechnen, denn da hätte es wegen der angekündigten Erhöhung der Mehrwertsteuer ab 1. Januar 2015 so richtig viel Auftragseingänge gegeben.
So in etwa sprechen viele der Händler, denen wir gestern begegnet sind.
„Die Leute, die Ende 2014 einen Wagen gekauft oder bestellt haben, waren eben nicht während des Festivals in unseren Betrieben unterwegs. Das war wohl einer der Gründe, warum das wahre Festival-Feeling in den meisten Ausstellungsräumen nicht aufkam. Ein weiterer Grund ist der, dass wir alle heute tagtäglich mit Hiobsbotschaften überschüttet werden. Die Welt um uns herum ist in Unruhe. Der Durchschnittskunde fühlt sich zurzeit nicht sehr ‚sicher‘ und wartet daher, bevor er wichtige Entscheidungen trifft.“
Der Direktor der „Grand Garage du Luxembourg“, Jean-Louis Rigaux, gab sich zufrieden, aber eben auch nur zufrieden. Freudensprünge waren keine zu sehen. Er habe sehr gute Verkaufszahlen im Premium-Bereich erzielt, was den Rest anbelangt sei man eher enttäuscht. „Man sollte aber auch bedenken, dass das Festival dieses Jahr unter ganz anderen Voraussetzungen über die Bühne ging, als das in den Vorjahren der Fall war. Wir müssten eigentlich heuer von einem Festival in zwei Phasen reden. Die erste lief Ende 2014, die zweite fand letzte Woche statt.“
Apropos Premium: Bei Mercedes-Benz Luxemburg fasste Verkaufsleiter Patrick Schmit das Autofestival folgendermaßen zusammen: „Die Auftragseingänge haben unsere Erwartungen übertroffen, und das trotz der TVA-Erhöhung. An den Wochenenden und auch während der Woche war das Kaufinteresse der Kunden deutlich zu spüren. Am besten setzten sich unsere Editionsmodelle von A-, GLA-, B-, C-, E-, M- und V-Klasse ab. Viele Besucher scharten sich auch um das neue GLE Coupé und die Maybach S-Klasse, zwei Fahrzeuge, die ihre Europapremiere erst in wenigen Tagen auf dem „Salon de l’automobile“ in Genf feiern werden.
Zufrieden
In den Niederlassungen von Volkswagen, Audi, Skoda und Seat (Losch-Gruppe) waren die Reaktionen nicht viel anders. „Das Interesse war markenspezifisch ganz unterschiedlich, doch im Allgemeinen können wir zufrieden sein.“ Auch hier schälte sich heraus, dass man vor allem im Premium-Bereich gute Zahlen geschrieben hat.
Abschließend vielleicht noch diese Bemerkung eines bekannten Autohändlers: „Wir müssen uns in den Reihen der Verbände der Autohändler (An.d.Red.: ADAL, Fégarlux) ernsthaft Gedanken über den Ablauf der zukünftigen Autofestivals machen. Allein mit dem Aneinanderreihen von frischpolierten Fahrzeugen ist es nicht getan. Es muss wieder ein richtiges, im wahrsten Sinne des Wortes ‚Festival‘ werden.“
Das lassen wir dann mal so stehen!
De Maart

















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