Mittwoch5. November 2025

Demaart De Maart

Die Liga spielt verrückt

Die Liga spielt verrückt

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Ein Wahnsinns-Spiel in Leverkusen, eine Bayern- Treffergala gegen Hamburg, bittere Niederlagen für Stuttgart, Köln und Bayer – spektakulärer hätte das Drehbuch des 21. Spieltags kaum sein können: Die Liga ist an Karneval "jeck".

Die Bundesliga völlig närrisch – pünktlich zu den „tollen Tagen“ präsentierte sich Deutschlands Fußball-Eliteklasse als Panoptikum. Die Meister-Bayern gewinnen gegen einen desolaten HSV 8:0, Leverkusen erlebt ein 4:5 mit vier Bas-Dost-Gegentreffern im Duell mit Wolfsburg. „Last Minute“ verlieren auch der Tabellenletzte Stuttgart beim 1:2 gegen Hoffenheim und „Karnevalsverein“ Köln beim 0:1 in Mönchengladbach.

Es gab indes auch völlig unangebrachte Szenen wie den Platzsturm vermummter Kölner Hooligans beim Rhein-Derby im Borussia-Park. Diese „Fans“ hatten schon mit Spielbeginn und kurz nach der Pause Pyrotechnik und Böller entzündet. Der FC distanzierte sich, will die Verursacher ausfindig machen, hart gegen sie vorgehen. Sportlich bitter wurde es für Köln, den VfB und die Bayer-Werkself in den Schlussphasen. Der überragende Dost, dessen VfL schon 3:0 und 4:2 führte, wollte ein Remis einfach nicht akzeptieren – und ließ Wolfsburg in der vierten Nachspiel-Minute mit seinem Treffer Nummer vier jubeln. Auch für Mönchengladbach und Hoffenheim trafen Granit Xhaka gegen Köln und der einstige VfB-Mann Sebastian Rudy gegen Stuttgart in der Nachspielzeit entscheidend.

Ratlosigkeit

Stuttgart-Coach Huub Stevens bekannte, „ein bisschen ratlos“ zu sein. Mit zwei Sätzen analysierte er nach der elften Saisonniederlage vor Medienvertretern die niveauarme Partie: „Ich bin ganz schnell fertig, denke ich. Ich bin unglaublich enttäuscht, dass wir noch verloren haben.“

Seinem Hamburger Kollegen Joe Zinnbauer erging es nach der höchsten Niederlage in der Erstliga-Historie des HSV ähnlich: „8:0 sagt alles. Wir müssen uns schämen.“ Den Bayern, mit einem Arjen Robben in Weltklasseform, gelang im 100. Punktspielduell mit dem HSV die perfekte Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Schachtjor Donezk in Lwiw. „Gut fürs Selbstvertrauen“, meinte Thomas Müller. Schalke dagegen verlor vor dem Königsklassen-Duell mit Real Madrid 0:1 in Frankfurt – das habe aber „gar nix“ für die Begegnung mit dem Titelverteidiger zu bedeuten, machte Manager Horst Heldt klar.