In der Bundesliga beginnt das ganz große Zittern. Vor dem letzten Saisondrittel muss die Hälfte der Clubs um den Klassenverbleib bangen. Selbst der Tabellenzehnte aus Hannover kann seiner Sache bei nur vier Punkten Abstand zum Relegationsplatz nicht sicher sein. Die wachsende Skepsis im Vereinsumfeld konnte Trainer Tayfun Korkut bisher jedoch nicht schrecken. Obwohl der Trend bedrohlich nach unten zeigt, wähnt der Fußball-Lehrer sein Team nicht in akuter Gefahr. „Nein, ich glaube nicht, dass wir jetzt schon von Abstiegskampf reden müssen.“
Gut möglich, dass Hannovers Trainer die Lage nach dem kommenden Wochenende anders beurteilt. Geht auch das Spiel am Samstag beim Tabellennachbarn aus Köln verloren, rutscht der noch zum Rückrunden-Start als Europacup-Kandidat gehandelte Club noch weiter ab.
Die schwerste Aufgabe steht dem SC Paderborn im ungleichen Kräftemessen mit Spitzenreiter FC Bayern bevor. Noch können die Ostwestfalen von sich behaupten, als einziger aktueller Bundesligaclub nie auf einem Abstiegsplatz gestanden zu haben. Der Sieg in Hannover hat das Selbstvertrauen gestärkt. „Wir wissen, wer kommt, und machen nicht den Fehler, irgendwelche Kampfansagen zu unterbreiten“, sagte Trainer André Breitenreiter.
Nicht minder knifflig ist die Aufgabe für Hertha BSC beim Tabellenzweiten Wolfsburg. Wie angespannt die Lage ist, wurde unlängst im Training deutlich. Das Eingreifen einiger Mitspieler verhinderte ein Handgemenge zwischen Torhüter Thomas Kraft und Mittelfeldspieler Ronny. „Die Mannschaft lebt, solche Sachen gehören zum Fußball dazu“, kommentierte der neue Trainer Pal Dardai.
Neue Trainer
Anders als Mitkonkurrenten wie Berlin und Mainz haben die Freiburger auf die bedrohliche Lage nicht mit einem Trainerwechsel reagiert. Das Vertrauen in die Arbeit von Christian Streich wird intern als Vorteil im Kampf um den Klassenverbleib gewertet. Dagegen war die Geduld der Mainzer mit ihrem Coach nach nur einem Sieg aus den vergangenen 13 Spielen aufgebraucht. Der zum Hjulmand-Nachfolger beförderte Nachwuchstrainer Martin Schmidt soll das Erfolgsmodell einstiger 05-Trainer wie Jürgen Klopp und Thomas Tuchel wiederbeleben.
Neben den Mainzern werden auch die Hamburger im Mittelpunkt des Interesses stehen. Viel wird im Duell mit Mönchengladbach davon abhängen, wie das Team die deutliche Schlappe beim FC Bayern verarbeitet hat. Kapitän Rafael van der Vaart mahnte zur Besonnenheit.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können