Reine Nervensache! Im Kampf gegen den Abstieg steuert die Fußball-Bundesliga auf ein hochdramatisches Saisonfinale zu. Vor den letzten beiden Spieltagen sind sechs Clubs am Tabellenende nur durch vier Punkte getrennt. Jeden dieser Vereine kann es erwischen. Am 32. Spieltag gelang von den „Kellerkindern“ nur dem VfB Stuttgart ein Sieg. Die Schwaben sind nach dem 2:0 gegen Mainz 05 mit 30 Punkten zwar weiterhin Tabellenletzter, aber der Rückstand zum rettenden Platz 15 wurde auf einen Zähler verkürzt.
„In der Tabelle ist es da unten gerade richtig kuschelig und wenn es nicht Gegner wären, dann könnten wir uns richtig gegenseitig wärmen“, sagte VfB-Sportvorstand Robin Dutt mit einem Schuss Galgenhumor. Selbst Hertha BSC (Platz 13/34 Punkte) wurde nach einer Negativserie noch einmal vom Abstiegsstrudel erfasst, hat trotz des 0:2 in Dortmund gegenüber den Verfolgern Hamburger SV (32), SC Freiburg (31), Hannover 96 (31), SC Paderborn (31) und Stuttgart aber noch immer die besten Karten.
Die Paderborner vergaben im Sonntagsspiel die Chance, ihr Punktekonto aufzubessern und unterlagen daheim dem VfL Wolfsburg mit 1:3 (0:2). Die Treffer für den Tabellenzweiten erzielten Timm Klose (16.) und Bas Dost (25./82.). Für die Gastgeber traf Lukas Rupp (90.+1). Der 1. FC Köln hat sich den Klassenverbleib nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FC Schalke 04 endgültig gesichert. Marcel Risse und Yannick Gerhardt markierten die Treffer für die Kölner.
Nervenprobe
Die Spieltage 33 und 34 dürften auch deshalb zur extremen Nervenprobe werden, weil noch einige direkte Duelle der Abstiegsaspiranten anstehen. Das VfB-Team von Huub Stevens hat sich eine besondere Strategie im Kopf zurechtgelegt. „Wir haben den Pokal-Modus mit Viertelfinale, Halbfinale und Endspiel für uns ausgerufen. Wir wollten Druck auf die Mannschaften vor uns ausüben“, erläuterte Kapitän Christian Gentner. Das „Viertelfinale“ gegen Mainz war dank Rückkehrer Daniel Didavi schon erfolgreich, nun folgen noch die „K.o.-Spiele“ gegen den HSV und in Paderborn.
Nach 16 Spielen ohne Sieg nimmt das Zittern bei Hannover 96 mehr und mehr zu. „Das war’s wohl“, vermuteten viele Fans nach dem 1:1 gegen Bremen. Auch unter dem als Retter verpflichteten Trainer Michael Frontzeck kehrte das Glück nicht zurück.
Nach fünf sieglosen Spielen ist bei Hertha die Angst zurückgekehrt. Der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz schmolz von acht auf drei Punkte. „Noch vor drei, vier Wochen waren wir gerettet – in den Medien. Aber wir haben das nie gesagt. Jetzt müssen wir alles daransetzen, nächsten Samstag endlich den ersehnten Sieg zu holen“, betonte Kapitän Fabian Lustenberger. Am Freitag trennten sich der HSV und Freiburg 1:1. Während die Breisgauer die Hoffnung auf ein Happy End mit einer starken Leistung nährten, sehen sich die Hanseaten mental gerüstet für den Endkampf, vor allem dank des späten Ausgleichstores von Gojko Kacar. „In Stuttgart steigt für uns das nächste Endspiel“, sagte René Adler, der mit Glanztaten den Freiburger Befreiungsschlag verhindert hatte.
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