Christopher Lee ist bereits am vergangenen Sonntag gestorben, berichten britische Medien. Er lag wegen Herzproblemen in einem Krankenhaus in London. Wenn er im schwarzen Cape als Graf Dracula aus seinem Sarg steigt und nach einem zarten Frauenhals sucht, schaudert es den Zuschauer auch heute noch. Kein anderer Vampir der Filmgeschichte hatte seine Noblesse, seine Würde – und seine Bedrohlichkeit.
Für den Gentleman unter den Vampirdarstellern war die Rolle Segen und Fluch zugleich: Als „Graf Dracula“ feierte er Ende der 50er Jahre seinen internationalen Durchbruch in dem Film von Terence Fisher. Eine Schauspielschule hatte Christopher Lee nicht besucht: Nach seinem Einsatz bei der britischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg startete er mit Hilfe eines Vetters gleich in britischen Filmproduktionen durch.
Dracula
Die Dracula-Rolle brachte ihm 1958 den internationalen Ruhm ein, legte ihn jedoch gleichzeitig auf das Genre des Horrorfilms der Kategorie B-Movie fest. Bis in die 1970er Jahre hinein spielte er den Dracula. Entsprechend lange dauerte es, bis der in London geborene Sohn eines englischen Offiziers und einer italienischen Gräfin sich vom Monster-Rollenfach lösen konnte – neben Dracula war er auch als Frankenstein oder als Fu Man Chu zu sehen.
In den 70er Jahren verlegte Lee seinen Wohnsitz in die USA – nicht zuletzt wohl deshalb, um seiner Karriere eine Wendung zu geben. Von Anfang an ist er jedoch auch dort festgelegt – auf den Bösewicht vom Dienst. Das mag an der Rolle in dem James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ gelegen haben. In dem Streifen spielt Lee den Gegenspieler des britischen Geheimagenten.
Kosmopolit
Privat war Lee ein ganz anderer: Seit Jahren engagierte er sich für das Kinderhilfswerk Unicef, für seinen Einsatz wurde er von der Organisation „Cinema for Peace“ geehrt, von Königin Elizabeth II wurde er 2009 zum Ritter geschlagen. Auf der Welt sterben jedes Jahr Millionen Kinder – da sei man einfach gefordert zu helfen, sagte Sir Christopher in einem Interview.
Doch Christopher Lee hatte noch andere Talente: Der Kosmopolit sprach fließend Französisch und Italienisch und konnte sich auch auf Deutsch, Spanisch, Schwedisch und Dänisch gut verständigen.
De Maart

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