Der Torwart des F91 hat mit seiner natürlichen Ruhe dieses Erlebnis in Windeseile abgeschüttelt. Gut für ihn und wichtig für die „Roten Löwen“, die am Sonntag im EM-Qualifikationsspiel in Lwiw auf die Ukraine treffen.
Martins muss gehen
Christopher Martins musste am Donnerstag das Trainingslager der FLF-Auswahl verlassen und wird heute nicht mit in die Ukraine fliegen. „Er ist zurzeit weder körperlich noch mental in der Verfassung, um eine Partie dieser Größenordnung zu bestreiten“, so die Erklärung von Luc Holtz. Der Mittelfeldspieler von Olympique Lyon war im Testspiel nach 45 Minuten ausgewechselt worden und hatte den Nationaltrainer mit seiner Leistung nicht überzeugt. (del)
Ganz so einfach war es aber dann doch nicht für den 35-Jährigen, den Patzer im Finale zu vergessen. „Ich würde mich als mental stark bezeichnen, aber nach meinem Fehler war ich total verunsichert. Das habe ich so noch nie erlebt und es war auch das erste Mal, dass ich solch ein Tor kassiert habe. Als ich ins Trainingslager der Nationalmannschaft gekommen bin, habe ich aber den Schalter umgelegt.“ Geholfen hat ihm dabei auch die souveräne Vorstellung gegen Moldawien, als er nach 14 Minuten Luxemburg mit einer Glanzparade im Spiel hielt. Joubert freute sich auch, dass endlich mal wieder die Null stand. Das war zuletzt am 5. März 2014 beim 0:0 gegen Kap Verde der Fall. Danach kassierte der Torsteher in sechs Partien 16 Gegentore.
Guter Job der Verteidigung
„Dass in jedem Spiel unsere Gegner ihre Chancen bekommen, ist klar, aber ich denke, dass die Verteidigung ihren Job gegen Moldawien sehr gut erledigt hat. Trotzdem bleibt die Philosophie die gleiche. Wir werden versuchen, unser Spiel zu machen und dadurch zu Torchancen zu kommen. Aber zuerst müssen wir ohne Gegentor bleiben“, so Jouberts Analyse (Link). Auf den 1,88-m-Mann wartet am Sonntag beim EM-Qualifikationsspiel in der Ukraine kein Geringerer als Andriy Yarmolenko, der Joubert bei der 0:3-Niederlage im Hinspiel gleich dreimal überwand.
„Eigentlich wissen wir, wie man gegen ihn verteidigen muss, aber leider kann man ihn nicht so einfach stoppen. Das ist eben der Unterschied zwischen einem gewöhnlichen Spieler und einem von internationalem Format. In Luxemburg hat er alle seine drei Versuche perfekt getroffen. Ich denke, dass auch diesmal die größte Gefahr von ihm und von Evgen Konoplyanka ausgehen wird.“
Gewisses Gardemaß unerlässlich
Bei der Reise in die westukrainische Stadt Lwiw wird Joubert diesmal nicht vom verletzten Torwartkollegen Anthony Moris, sondern von Joe Frising begleitet. Eine Vertrauensbasis, wie er sie bis vor einem Jahr mit Marc Oberweis hatte, pflegt er zu beiden nicht. „Marc und ich haben uns sehr stark vertraut. Er hatte als mein Bankberater sogar Einblick in meine Konten.“
Wie lange Joubert noch das Tor Luxemburgs hüten wird, hängt laut eigener Aussage alleine davon ab, ob Holtz ihn in Zukunft noch berufen wird. „Wenn man weiter auf mich setzt, stehe ich auch in der nächsten WM-Qualifikation zu Verfügung.“ Die Rolle der Nummer zwei will er sich aber nicht mehr antun, wie Joubert bereits im März 2014 dem Tageblatt offenbarte.
Gedanken um seine Nachfolger hat er sich aber bereits gemacht. Auf die Frage, warum viele junge einheimische Torhüter die Entwicklung zum sicheren Rückhalt nicht schaffen, hat Joubert folgende Erklärung parat: „Als junger Torhüter wirst du nur besser, wenn du spielst. Hier in Luxemburg sind aber auch viele Keeper viel zu klein. Vielleicht wäre es besser, auf etwas weniger talentierte, aber dafür größere Torhüter zu bauen, mit denen man arbeiten kann. Denn auf internationalem Niveau ist ein gewisses Gardemaß unerlässlich …“
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