Montag10. November 2025

Demaart De Maart

Wenig Attraktivität

Wenig Attraktivität
(dpa/Facundo Arrizabalaga)

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Chelsea ließ Federn beim Meisterschaftsauftakt, Arsenal erhielt eine kalte Dusche und Manchester United spielte saft- und kraftlos wie eine holländische Tomate. Immerhin, es reichte zum Sieg.

Auch Liverpool siegte nach schlechtem Spiel, hatte aber im Gegensatz zu United den Anstand, seinen Siegtreffer selbst zu erzielen.

Im Mittelpunkt standen zum Auftakt die ausländischen Spieler, kein Wunder, es sind fast keine englischen mehr anwesend. Dennoch, die wirklich großen Stars aus Argentinien, Frankreich, Spanien oder Italien scheinen keine Lust auf die Premier League zu verspüren, wie die BBC-Experten neulich bemerkten. Sie wiesen darauf hin, dass der einzige herausragende Neuzugang vom Kontinent ein gewisser Schweinsteiger sei, den wahrscheinlich nur sein Name vor einem Wechsel in die türkische Liga abhielt. In Manchester hat Van Gaal jetzt ein Mittelfeld für alle Wetter- und Höhenlagen, aber er braucht noch einen Stürmer. Den muss er entweder bei einem englischen Verein abwerben – fragt sich, wen und wo – oder sich umschauen, was man bei Real, Barcelona oder PSG aus den überflüssigen Lagerbeständen abzugeben bereit ist. So viel zur Attraktivität der englischen Vereine, die im umgekehrten Verhältnis zu ihrer Kaufkraft zu stehen scheint.

Der 16-jährige Reece Oxford von West Ham war der siebtjüngste Spieler überhaupt, der je in der Premier League seinen Ersteinsatz erlebte. Er machte seine Sache gut und könnte als Engländer sogar Nationalspieler werden, Konkurrenten gibt es nicht viele, denn es ist in England leichter, in die Nationalelf zu kommen, als ins Parlament gewählt zu werden, obwohl ich mir bei David Cameron da nicht so sicher bin. Auf den jungen Oxford warten aber auch geldgierige Berater, die sich jetzt schon freuen, ihn bei Vereinen ins Gespräch zu bringen, die viel Geld und wenig Geduld haben. Gut, dass es Manager gibt, denen das Menschliche noch eine Tugend ist, wie Van Gaal, der seine Spieler schützt und eine Liste aller bösen Agenten und Vereine führt, die seine Spieler abwerben wollen. Daher also dieser großen Notizblock, den er bei jedem Spiel mit auf die Bank nimmt.