Die Baubranche in der Europäischen Union (EU) hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen leichten Dämpfer erlitten. Im Vergleich zum ersten Quartal nahm die Bauaktivität um 0,3 Prozent ab. Das geht aus den neuesten Zahlen der europäischen Statistikbehörde Eurostat hervor.
Stichwort: Mindestlohn
Der Mindestlohn von 8,50 Euro, der seit Anfang des Jahres in Deutschland gilt, hat entgegen der Unkenrufe der Baubranche keine Arbeitsplätze gekostet.
Das bestätigte jüngst auch der Chef der deutschen Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise.Gleichzeitig ist in Deutschland mit Einführung des Mindestlohns die Zahl der Menschen, die trotz einer Arbeitsstelle mit Hartz IV „aufstocken“ müssen, deutlich zurückgegangen.
Der Rückgang ist vor allem auf ein Minus von 0,9 Prozent beim Tiefbau zurückzuführen, während der Hochbau mit Minus 0,2 Prozent nur geringfügig schrumpfte.
Noch im ersten Quartal lag das Wachstum der Baubranche in der EU im Vergleich zum Vorquartal bei 0,7 Prozent.
Griechenland liegt deutlich im Plus
Der Sektor in Griechenland hat sich im ersten Quartal gut erholt und konnte um sechs Prozent wachsen. Für das zweite Quartal liegen noch keine Zahlen vor.
In der größten Volkswirtschaft der EU, Deutschland, fiel der Rückgang der Bauaktivität im zweiten Quartal mit Minus 2,3 Prozent besonders stark aus, während sie in Frankreich mit Minus 1,2 Prozent etwas weniger kräftig zurückging.
Besonders der schwache Juni war für diese Zahlen entscheidend. Während die Bauaktivität in Frankreich und Deutschland in den Monaten April und Mai jeweils nur knapp unter null lag, sank sie im Juni um 2,5, beziehungsweise 4,5 Prozent.
Allerdings erwartet der Zentralverband des deutschen Baugewerbes (ZDB) für das laufende Jahr ein Plus von rund zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit könnte die Branche in Deutschland erstmalig die Umsatzmarke von 100 Milliarden Euro knacken.
Trend zeigt nach oben
In Luxemburg stieg die Bauaktivität im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,5 Prozent, nachdem sie bereits in den beiden Vorquartalen um jeweils 1,0 Prozent gewachsen war. Für das zweite Quartal liegen für das Großherzogtum noch keine Zahlen vor.
Trotz der gegenwärtig niedrigen Zinsen kommt es nicht zu einem signifikanten Anstieg der Baukreditverträge. Zwar lockerten die Geldinstitute in der Eurozone ihre Vergabekonditionen. Das hat bislang aber nur eingeschränkt auf das vergebene Kreditvolumen durchgeschlagen.
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