Montag10. November 2025

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Das Formbarometer der Roten Löwen

Das Formbarometer der Roten Löwen
(Jerry Gerard)

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Nach rund drei Monaten Länderspielpause tritt die Luxemburger Nationalmannschaft am Samstag im EM-Qualifikationsspiel gegen Mazedonien an. Drei Tage später steigt das Auswärtsspiel gegen Weißrussland in Borissow. Tageblatt nimmt die Form der „Roten Löwen“ unter die Lupe.

Der Angriff

Die Stürmer scheinen gerade rechtzeitig vor der Heimpartie gegen Mazedonien in Fahrt zu kommen. Das ist wichtiger denn je, denn in den letzten beiden Vergleichen gegen die Mazedonier erzielte Luxemburg jeweils zwei Tore (2:1 und 2:3).

Im Testspiel gegen Charleroi am vergangenen Dienstag verwandelten die Angreifer vier von sechs Großchancen. Das war schon lange nicht mehr der Fall. Zuletzt fehlte der Killerinstinkt und wahrscheinlich auch das Selbstvertrauen, um zu treffen. Seit dem letzten Länderspiel im Juni gegen die Ukraine (0:3-Niederlage in Lwiw) hat sich aber einiges getan.

Maurice Deville schnuppert seit einigen Wochen Morgenluft. Der Stürmer des 1. FC Kaiserslautern erzielte am 16. August sein erstes Tor in der 2. Bundesliga für die Pfälzer. Seitdem strotzt der 1,94-m-Mann vor Selbstvertrauen. „Maurice ist von der Persönlichkeit her gereift. Vor Monaten war er in einem Tief. Auf dem Platz bewegt er sich besser. Tore und Vorlagen sind die logische Konsequenz“, so Nationaltrainer Luc Holtz.

Stefano Bensi und David Turpel haben nach fünf Spieltagen in der BGL Ligue vier beziehungsweise drei Treffer auf ihrem Konto stehen. Das war Ende der vergangenen Saison noch anders. Bensi und Turpel plagten sich mit Verletzungen herum und waren weit von ihrer Bestform entfernt. „Ich habe ein ernstes Wort mit Dave geredet und ihm deutlich gemacht, was in der Nationalmannschaft von ihm erwartet wird“, sagte Holtz.

Aurélien Joachim hat nach fast vier Monaten ohne Spielpraxis in Burton einen Neuanfang gewagt. In den letzten drei Wochen stand er in sechs Spielen 219′ auf dem Platz. Ein Tor gelang ihm noch nicht. Durch seinen körperlichen Einsatz kann aber schon jetzt wertvolle Dienste für die FLF-Elf leisten. „Ich weiß im Moment noch nicht, in welcher Verfassung er sich befindet“, erklärte Holtz, nachdem sich Joachim seit seiner Ankunft nur im individuellen Training befand.

Das Mittelfeld

Chris Philipps gehörte in Münster in den ersten beiden Saisonspielen zur Stammelf, bis ihn eine Rote Karte kurz bremste. Zuletzt stand er am letzten Wochenende in Mainz 90 Minuten auf dem Platz.

Während er beim deutschen Drittligisten in der Innenverteidigung eingesetzt wird, ist sein Platz in der Nationalmannschaft im defensiven Mittelfeld. „Man sieht den Unterschied. Seit er in Deutschland spielt, ist er im Zweikampf rigoroser geworden“, sagte Holtz.

Lars Gerson hat am letzten Tag in Schweden wieder einmal bewiesen, dass er ein exzellenter Freistoßschütze ist. Es wird Zeit, dem Mittelfeldspieler diese Aufgabe in der Nationalmannschaft anzuvertrauen. Zudem trägt Gerson in Sundsvall erstmals in seiner Karriere viel Verantwortung und spielte in der ersten schwedischen Liga in 20 Spielen immer durch.

Nachdem Christopher Martins vor dem Länderspiel gegen die Ukraine aus Formgründen nach Hause geschickt wurde, meldete sich der Youngster am Dienstag mit einem Tor gegen Charleroi zurück. „Ich habe in den letzten Tagen einen ganz anderen ‚Kiki‘ gesehen als noch vor ein paar Monaten. Die Konzentration stimmt“, sagte Holtz.

Kapitän Mario Mutsch ist gegen Mazedonien gesperrt, wird am Dienstag gegen Weißrussland seinen Platz in der Stammelf aber wieder einnehmen.

Die Abwehr

Laurent Jans’ erste Monate als Berufsspieler sind ihm mehr als gelungen. In allen sechs Jupiler-League-Partien stand er bei Waasland-Beveren in der Startelf und gilt schon jetzt als absoluter Leistungsträger. „Laurent bestätigt das, was ich von ihm denke. Er ist zudem noch ruhiger geworden und kann die Informationen auf dem Platz schneller verarbeiten“, so die erste Analyse des FLF-Coachs.

Maxime Chanot spielt bis jetzt eine konstante Saison. Sein Highlight: zwei Kopfballtore gegen Standard Liège am ersten Spieltag. Das untermauert, dass der 26-Jährige sein bereits starkes Kopfballspiel noch einmal verbessert hat.

Der etatmäßige Linksverteidiger Mathias Jänisch ist im Klub mittlerweile zum Sechser geworden und muss sich in der Nationalmannschaft der Konkurrenz von Kevin Malget erwehren, der in der Ukraine eine tadellose Leistung ablieferte.

Jänisch absolviert zurzeit wegen eines leichten Ziehens im Ischiasnerv Einzeltraining. Tom Schnell ist weiterhin gesetzt.

Die Alternativen

Sébastien Thill hat in seinem ersten Spiel für die „Roten Löwen“ gegen Charleroi mit einer Vorlage auf sich aufmerksam gemacht. Ob das reicht für Einsatzzeit in den beiden Länderspielen, ist jedoch fraglich. „Er hat außergewöhnliche fußballerische Fähigkeiten, an Schnelligkeit und Athletik mangelt es ihm aber noch auf internationalem Niveau“, so die Einschätzung von Holtz. Würde Jonathan Joubert ausfallen, hat der Nationaltrainer die Wahl zwischen den beiden 18-jährigen Torhütern Valentin Roulez und Andrea Amodio.

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