Die bisher dort entdeckten Rohstoffvorkommen rechtfertigten keine weiteren Bohrungen, teilte das britisch-niederländische Unternehmen am Montag in London mit. Das Bohrloch werde versiegelt, weitere Aktivitäten in der Region seien mittelfristig nicht geplant.
Greenpeace nannte die Entscheidung eine „hervorragende Nachricht“. Shell hatte erst im Juli mit Bohrungen nach Öl und Gas vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska begonnen. Das Areal „Burger J“ liegt in der Tschuktschensee, rund 240 Kilometer vom nächstgelegenen Ort in Alaska entfernt.
Keine weitere Bohrungen
Shell drang nach eigenen Angaben in eine Tiefe von gut 2000 Metern vor. Zwar seien dabei „Hinweise auf Öl und Gas“ gefunden worden, doch seien diese „nicht ausreichend, um eine weitere Erschließung zu rechtfertigen“. Das Bohrloch werde deshalb „versiegelt und verlassen“, und der Konzern werde „in absehbarer Zukunft“ keine weiteren Bohrungen in den Gewässern vor Alaska anstreben.
Neben zu geringen Rohstoffvorkommen führte Shell auch hohe Kosten der Unternehmung und eine „schwierige und unvorhersehbare“ Regulierung durch die US-Behörden als Gründe für den Rückzug an.
Protest gegen Obama
US-Präsident Barack Obama hatte die Bohrungen im Mai erlaubt – und damit heftigen Protest von Umweltschützern ausgelöst. Obama verteidigte die Entscheidung im August. Zwar werde der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt, doch vorerst müsse sich die US-Wirtschaft noch auf Öl und Gas stützen.
Wie teuer der Rückzug aus Alaska für Shell wird, steht noch nicht fest. Genaue Zahlen sollen bei der Bilanzvorstellung am 29. Oktober veröffentlicht werden.
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