Sonntag9. November 2025

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„Gute Miene zum bösen Spiel“

„Gute Miene zum bösen Spiel“
(AFP/Patrick Kovarik)

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Der FN-Gründer Jean-Marie Le Pen sorgt mit einem provozierendem Video für Schlagzeilen. Der Film zeigt den politischen Konkurrenten seiner Enkelin mit einer Kippa.

Der aus der Partei ausgeschlossene Gründer der rechtsextremen Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, hat deren Sieg bei den Regionalwahlen in Frankreich mit der Veröffentlichung eines provozierenden Videos begrüßt. „Gute Miene zum bösen Spiel“, schrieb der 87-Jährige im Onlinedienst Twitter zu einem Film, der einen politischen Rivalen seiner Enkelin Marion Maréchal-Le Pen mit einer jüdischen Kippa auf dem Kopf zeigte. Wenig später wurde das Video allerdings wieder aus seinem Konto entfernt.

Die Aufnahme zeigte Christian Estrosi, konservativer Bürgermeister der südöstlichen Stadt Nizza und politischer Gegenspieler Maréchal-Le Pens in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur, beim Tanz mit mehreren Männern, die wie er selbst Kippas trugen. Weder zum Anlass noch zum Zeitpunkt der Aufnahme wurden Angaben gemacht.

Haushoher Sieg für Rechtsextreme

Bei den Regionalwahlen drei Wochen nach den Anschlägen von Paris wurde die FN unter der Führung von Le Pens Tochter Marine am Sonntag im ersten Wahlgang stärkste Kraft. Sie erhielt Prognosen zufolge zwischen 27,2 und 30,3 Prozent der Stimmen. Das wäre das beste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer landesweiten Wahl.

Die zweite Runde folgt am kommenden Sonntag. Jean-Marie Le Pen wurde bereits mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen verurteilt. Aus der FN wurde der EU-Abgeordnete im August ausgeschlossen, als er erneut die NS-Gaskammern als „Detail“ der Geschichte bezeichnete. Bei der Wahl am Sonntag holten Marine Le Pen und Marion Maréchal-Le Pen in ihren Regionen im Norden und im Südosten je mehr als 40 Prozent der Stimmen.

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