edes Jahr zwischen Anfang Februar und Ende März steigt die Zahl der Menschen, die niesen, husten und deren Nase auffällig rot und geschwollen ist. Dann ist die Grippewelle in Luxemburg angekommen.
Erkältung ist keine Grippe
Influenza oder die Grippe, wie sie im Volksmund genannt wird, überträgt sich durch Tröpfchen-Infektion – beim Husten, Niesen oder Sprechen. Sie darf nicht mit einer Erkältung verwechselt werden.
Die „echte“ Grippe meldet sich mit großer Abgeschlagenheit, heftigen Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, trockenem Husten, Schnupfen sowie hohem Fieber. Wen es erwischt hat, ist für rund eine Woche ans Bett gefesselt.
Genaue Zahlen über Grippefälle gibt es nicht, denn die Influenza ist in Luxemburg keine meldepflichtige Erkrankung, erklärt Dr. Pierre Weycherding von der Gesundheitsdirektion: „Verschiedene Ärzte schicken Abstriche ans Staatslaboratorium. Daraus erkennen wir als Behörde einen Trend. Für dieses Jahr geht es langsam nach oben.“ Dennoch gibt es 2016 bei weitem viel weniger Fälle wie in den Jahren davor, so der Mediziner.
Grundsätzlich wird die Grippe in Typ A und Typ B unterteilt. Der sogenannte „Schweinegrippe“-Virus (H1N1) gehört zum Typ A, der H3N2-Virus zum Typ B. In Luxemburg ist hauptsächlich der Virus H3 für die Influenzaerkrankungen bei älteren und chronisch kranken Menschen verantwortlich. Im Raum Trier waren aber in diesem Jahr vor allem gesunde Menschen und Kinder an Grippe erkrankt, während in der Vergangenheit eher chronisch Kranke und Ältere an Grippe, genau wie in Luxemburg, daran erkrankten. „Theoretisch müsste das auch bei uns so sein, aber wir das nicht genau sagen. Bisher haben wir mehr B- als A-Infektionen gezählt“, sagt Dr. Weycherding. In der Vergangenheit kamen zuerst die Influenzaerreger vom Typ B an, Typ A erreichte erst später Luxemburg. 2016 hat sich die Reihenfolge geändert, heißt es.
Impfung
Bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderung auf die Zahl der Fälle auswirkt. „Bei uns dauert die Grippe vom Anfang Februar bis Ende März“, berichtet Pierre Weycherding. Ob jetzt eine Impfung noch sinnvoll ist? „Eine Impfung ist grundsätzlich immer angebracht. Aber sie braucht etwa 14 Tage bis sie wirkt“, gibt der Arzt zu bedenken. Bis dahin könnte die saisonale Grippewelle auch schon wieder vorbei sein.
Was die Versorgung mit Erkältungsmitteln angeht, so gibt es in Luxemburg derzeit keinen Engpass. „Es gibt ein neues Medikament, dass verschrieben wird, wenn die Grippe zu Beginn festgestellt wird. Aber es wird sehr wenig verordnet. Bei den anderen Arzneien, die die Symptome der Grippe – Gliederschmerzen, hohes Fieber, Schnupfen – lindern, ist noch alles vorhanden“, so Dr. Weycherding.
Antibiotika
Antibiotika helfen bei der Influenza nicht. Denn der Erreger hier ist ein Virus und kein Bakterium. „Im Gegenteil. Sie verkürzen auch die Dauer der Erkrankung nicht. Bei einer Grippe genommen, können Antibiotika sogar schädlich sein, denn sie bremsen das Immunsysthem des Patienten aus. Aber genau das bekämpft den Virus“, erklärt der Mediziner. Erst wenn es zu Komplikationen, wie Lungenentzündungen, kommt, dann werden Antibiotika eingesetzt.
Ob es in Luxemburg zu Todesfällen infolge einer Grippe gekommen ist, kann man nicht sagen, da es keine genaue Zahlen gibt, sagt der Arzt. „Aber Komplikationen sind rar. Meistens war in solchen Fällen das Immunsysthem zuvor geschwächt.“
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