Mittwoch19. November 2025

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Wer vom niedrigen Ölpreis profitiert

Wer vom niedrigen Ölpreis profitiert
(Arno Burgi)

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Seit 2012 fallen die Ölpreise. Nun hat Statec ausgerechnet, was dies für Haushalte und Unternehmen in Luxemburg bedeutet.

Insgesamt haben Luxemburgs Haushalte zwischen 2013 und 2015 satte 140 Millionen Euro gespart, so die Rechnung des Statec. Demnach habe das verfügbare Einkommen der Luxemburger Haushalte um 0,5 Prozent zugelegt. Im Jahr 2013 habe jeder Haushalt im Schnitt 90 Euro gespart; Im Jahr 2015 waren es bereits 330 Euro pro Jahr.

2013 konnten die Haushalte von billigerem Benzin und billigerem Strom profitieren. 2014 machten sich die global gesunkenen Preise für Öl dann auch bei Heizgas bemerkbar. Profitiert von den niedrigen Ölpreisen haben aber nicht nur die Haushalte. Auch die Kosten vieler Luxemburger Unternehmen sind gefallen. Sie haben zwischen den Jahren 2013 und 2015, laut Statec, satte 250 Millionen Euro eingespart.

Unterschiede

Dabei weist das statistische Institut aber darauf hin, dass verschiedene Sektoren ganz unterschiedlich profitiert haben. So habe der Preisrückgang beim Öl beispielsweise kaum einen Einfluss auf den für Luxemburg so wichtigen Finanzbereich, der für ein Viertel der nationalen Wirtschaftsleistung steht. Auf der anderen Seite habe der Transportsektor ordentlich profitieren können – während dieser Sektor für gerade mal 3,5 Prozent der Luxemburger Wirtschaftsleistung steht.

Doch auch bei den Haushalten hat, laut Statec, nicht jeder gleich profitiert. So seien es vor allem die Haushalte, die mit Öl heizen, die am meisten eingespart haben. Sie haben 2013 und 2014 rund 130 Euro weniger gezahlt, und dann noch einmal 530 Euro im folgenden Jahr. Insgesamt hätten diese Haushalte somit satte 1.050 Euro weniger ausgegeben.

Die Freude ist nun wohl vorbei

Mit der Freude ist es nun jedoch vorbei. Zu dem Zeitpunkt, als Statec die Zahlen analysierte, lag der Ölpreis bei rund 35 Dollar pro Barrel. Doch seit seinem Zwölfjahrestief vom Januar hat sich der Ölpreis wieder um fast 80 Prozent auf fast 50 Dollar je Barrel erholt. Die Internationale Energieagentur und viele Analysten sind der Ansicht, dass sich das Überangebot am Rohölmarkt vermindert und die Preise demnach wieder ansteigen dürften.

Die OPEC ist dabei, einen neuen Versuch zu starten, um die Förderung zu begrenzen und so die Preise zu stabilisieren. Medienberichten zufolge könnte auch das ölreiche Russland sich an einem Abkommen beteiligen. Dennoch werde der Ölpreis in absehbarer Zeit wohl nicht mehr auf die Rekordstände der Vergangenheit klettern: Die US-Fracking-Industrie, die der Auslöser des Preisrückgangs war, hat in den letzten Jahren einen großen technischen Sprung hinter sich gebracht.

Dieser bewirkt, dass sie nun, eigenen Aussagen zufolge, bereits bei einem Preis von 50 Dollar pro Barrel gewinnbringend arbeiten kann. Somit würden sie die Pumpen bei höheren Preisen sofort wieder anwerfen, und damit das Angebot in die Höhe treiben.