Sonntag28. Dezember 2025

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Ironman-SerieNach ersten Entwicklungen und Rückschlägen: So wollen Louis und Cédric ins neue Jahr starten

Ironman-Serie / Nach ersten Entwicklungen und Rückschlägen: So wollen Louis und Cédric ins neue Jahr starten
Louis und Cédric wollen im Juni 2027 den Ironman absolvieren, die ersten acht Wochen Training sind geschafft Foto: Editpress/Alain Rischard

Cédric und ich haben die ersten acht Wochen unseres Ironman-Trainings hinter uns. Seit unserem letzten Statusbericht hat sich viel getan – Gutes wie auch Schlechtes.

Ironman-Serie

Cédric Feyereisen, Chef der Lokalredaktion, und ich, Louis Elsen, Tageblatt-Grafiker, wollen im Juni 2027 einen Ironman absolvieren. In dieser Serie geben wir Einblicke, wie wir uns hierfür gemeinsam mit unserem Trainer Paulo Gonçalves vorbereiten. Begleitend hierzu erscheinen auch immer mal wieder Artikel zu anderen Aspekten des Triathlons.

Cédric: Die ersten Rückschläge

Er ist da. Der Moment, den jeder erwartet hat. Einen Monat lang habe ich alle Trainingseinheiten mitgemacht – doch der Dezember war in der Hinsicht katastrophal. Die Statistiken sprechen für sich.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass mein Körper mir zum Teil einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Im vergangenen Tagebuch-Eintrag habe ich von Knieschmerzen erzählt. Dafür gab es einen Grund: Mikrofrakturen im Knie. Das MRT hat winzige Risse im Knochen angezeigt, die durch die wiederholten Schocks beim Laufen entstanden sind. Offenbar sind meine Knochen Sport nicht mehr gewohnt. Außerdem ist eine leichte Sehnenreizung auf dem Scan zu erkennen. Beides wird mit der Zeit verheilen und besser werden.

Laufen ist also vorerst nicht mehr erlaubt. Die MRT-Resultate müssen allerdings noch von einem Orthopäden analysiert werden, eine genaue Diagnose kann ich an diesem Punkt leider nicht liefern. So viel zu dem guten Grund für die sportliche Pause. Jetzt kommt der schlechte.

Eigentlich könnte ich weiterhin Schwimmen und Radfahren. Für die Knie ist das weniger fordernd. Das ist der Vorteil des Triathlons: Die drei Sportarten beanspruchen den Körper unterschiedlich. Trotzdem war ich kaum im Schwimmbad zu finden – und auf einem Fahrrad saß ich bisher noch gar nicht.

Die Verletzung hat den Schwung, den Spaß, die Begeisterung für die Bewegung abrupt abgebremst. Das Laufen hat mir tatsächlich gutgetan. Unerwarteterweise hatte ich Spaß dabei. Das Schwimmen fühlt sich an wie ein unaufhörlicher Kampf gegen das Wasser. Das Atmen fällt schwer, jede Bewegung wirkt zäh. Fortschritt? Kaum spürbar. Und überhaupt sind dort noch diese anderen Menschen, die ebenfalls ihre Bahnen machen wollen. Meine Technik ist eigentlich ganz in Ordnung. Definitiv verbesserungsfähig, aber ganz in Ordnung.

Ein erfahrener Athlet hätte das weggesteckt. Ich muss es erst lernen. Es ist einfach, weiterzumachen, wenn es einfach ist. Das Knie war jetzt die erste wirklich große Hürde und sie hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Das ist jetzt am Anfang unserer Ironman-Reise nicht unbedingt ein Problem. Doch es wird sicherlich nicht das letzte Mal sein, dass ich vor einer Wand stehe, die ich überwinden muss.

Aufhören kommt für mich nicht infrage. Der Dezember war ein Rückschlag, aber ab dem 4. Januar will ich wieder richtig einsteigen. Zuvor brauche ich noch einen Termin beim Orthopäden – eine klare Diagnose und medizinische Leitplanken für das weitere Training sind nötig. Für mich selbst setze ich eine klare Regel: Im Januar absolviere ich jede Trainingseinheit, die mir unser Coach vorgibt. Verpasse ich mehr als eine, ziehe ich mich aus dem Projekt zurück. Das steht jetzt schwarz auf weiß in der Zeitung und online. Die Leser haben es gelesen. Der Autor muss sich daran halten. Ich brauche diesen Druck von außen – ohne geht es nicht.

Louis: Die ersten spürbaren Entwicklungen

„Und wie läuft das Training?“, muss wohl die Frage sein, welche ich die letzten Wochen am meisten zu hören bekomme. Nicht nur im Büro, sondern auch privat. Neugierig, wie es mir bei unserem Unterfangen geht. Mich stimmt das natürlich positiv: Das Interesse ist da.

Wie es bei mir denn nun wirklich läuft, kann ich eigentlich leicht beantworten. Gut, sehr gut. Eine gewisse Routine hat schon eingesetzt. Das Training gehört so langsam wie die Arbeit zu meinem Alltag – es muss gemacht werden.

Ich gehe eigentlich ziemlich stumpf an die Sache ran. Unser Trainer Paulo Gonçalves macht es mir auch leicht. Ich muss mir keine Sekunde Gedanken machen, ob ich denn nun Schwimmen, Laufen oder Radfahren soll; wie lange oder wie schnell; das übernimmt alles der Coach. Ich muss es einfach nur umsetzen, und das hat die letzten vier Wochen hervorragend funktioniert. Während diesen gab es auch eine ganze Reihe Neuheiten.

Die ersten Fahrradtrainings sind in den Beinen. Hierfür habe ich mir eine Rolle gekauft. Bei den eisigen Temperaturen draußen würde mir das definitiv keinen Spaß mehr machen. Bis zu zwei Stunden gingen die Radeinheiten während dieses Vier-Wochen-Blocks. Die Dauer war eigentlich das große Thema dabei. Vom Tempo her bin ich gleich geblieben, jedoch wurden die Einheiten länger. Über eine Stunde Laufen oder Schwimmen und längere Radsessions waren in diesen Wochen eingebaut.

Abgesehen vom Training beschäftigte Cédrics Entwicklung mich auch die letzten Wochen. Der Grund für seine Inaktivität sei mal dahingestellt, schade finde ich es trotzdem. Fast täglich haben wir einen kleinen Schnack gehalten. Über das Training vom Vortag – hilfreiche Tipps und Tricks, die einer rausgefunden hat, welche für uns gegenseitig interessant sein könnten – gemeinsam spekuliert, was dann wohl kommende Woche auf dem Programm stehen könnte. Das fiel jetzt weg, als Cédric mit seiner Pause angefangen hat.

Jemanden an seiner Seite zu haben, der das gleiche Ziel hat und auch bei null angefangen hat, hat mir auch gutgetan. Man macht die gleichen Erfahrungen und kann sich bei Schwierigkeiten gegenseitig unter die Arme greifen. Ohne Cédric stehe ich ein wenig alleine vor dieser riesigen Herausforderung.

Ich bin aber überzeugt, dass er sich wieder aufgerafft bekommt. Wenn er bis im neuen Jahr wieder in die Routine des Trainings kommt, wird diese Pause auch nur noch ein kleiner Ausrutscher in der Vergangenheit gewesen sein.

Ich freue mich auf die kommenden Wochen und bin noch immer davon überzeugt, dass wir beide es bis durchs Ziel des Ironman in Klagenfurt schaffen werden.

Das sagt unser Trainer – Paulo Goncalves

„Bei Cédric läuft es nicht so rund“, bemerkt Paulo bei unserem Telefonat. Er bedauert seine Verletzung und hofft dass sich diese schnellstmöglich wieder bereinigt. „Et ass nach e bësse fréi, fir de Kapp hänken ze loossen“ ergänzt der Coach. Auch das Mindset sei bei Cédric noch nicht da, wo es sein müsste. Paulo ist aber überzeugt, dass er das noch hinbekommt und sich wieder zusammenrauft.
Was mich angeht, ist der Trainer zufrieden. Die Resultate der ersten Radeinheiten seien gut und der Puls beim Laufen wird niedriger, was eine positive Entwicklung ist.
In den kommenden Wochen wird sich beim Training noch nichts Großartiges ändern. Die Einheiten werden länger – das Tempo bleibt gleich. Der Ex-Duathlet sagt mir auch, dass wir im neuen Jahr schauen werden, erste Rennen festzulegen. Auch wenn diese nicht gedacht sein werden, um eine Höchstleistung hinzulegen, so sind sie aber gut, um eine gewisse Abwechslung ins Training zu bekommen.