Mittwoch24. Dezember 2025

Demaart De Maart

Wissenschaftliche AnalyseImmer mehr Luxemburger ziehen in die Großregion

Wissenschaftliche Analyse / Immer mehr Luxemburger ziehen in die Großregion
Ab ins Nachbarland: Immer mehr Luxemburger zieht es in die Großregion Foto: Editpress/Alain Rischard

Deutschland, Frankreich und Belgien erfreuen sich unter Luxemburgern als Wohnort immer größerer Beliebtheit. Vor allem jüngere Menschen zieht es in die Großregion.

Die Zahl der Luxemburger, die in der Großregion leben, hat in den letzten Jahren zugenommen. Vor allem eine bestimmte Gruppe ist dafür verantwortlich. Zu diesem Schluss kommt die wissenschaftliche Abteilung der Abgeordnetenkammer. Sie hat auf Anfrage des ADR-Abgeordneten Tom Weidig mehrere Studien zum Thema ausgewertet und am Freitag eine Analyse veröffentlicht.

Laut aktuellen Daten wohnen in Rheinland-Pfalz 10.796 Luxemburger, in Lothringen 4.455 und in Wallonien 3.344. Dazu kommen in Belgien noch einmal 5.417 Personen, die sowohl die belgische als auch die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzen. Die letzten Daten für das Saarland aus dem Jahr 2020 zählen dort 4.470 Luxemburger, aktuellere Zahlen gibt es nicht.

 Grafik: Tageblatt

Genauer wird es bei den Grenzgängern. 2024 sind 14.690 Luxemburger aus der Großregion ins Großherzogtum gependelt, um dort zu arbeiten. 5.110 kommen aus Frankreich, 4.800 aus Deutschland und 4.780 aus Belgien. Hierbei handelt es sich um sogenannte „atypische“ Grenzgänger, also Menschen, die in ein Nachbarland gezogen sind, aber ihren Job im Herkunftsland behalten. Laut Statec gab es in diesem Jahr insgesamt rund 235.000 Grenzgänger – die Luxemburger unter ihnen machen demnach rund 6,25 Prozent aus. 

Zahl mehr als verdoppelt

Seit 2003 sind 26.380 Erwerbstätige aller Nationalitäten aus Luxemburg in die Großregion gezogen. Die Zahl der abwandernden Luxemburger hat sich seit 2012 mehr als verdoppelt. Nur die Zahl der Portugiesen, die das Großherzogtum verlassen, ist noch stärker gewachsen.

Die Präferenzen für ein bestimmtes Land haben sich im Laufe der Zeit geändert. Zwischen 2002 und 2009 lag Deutschland vorne, zwischen 2011 und 2015 Belgien und seit 2016 Frankreich. 2022 verließen 3.647 Erwerbstätige das Großherzogtum, um sich in der Großregion niederzulassen. Knapp über die Hälfte davon zog nach Frankreich.

Die Luxemburger lassen sich am ehesten in Deutschland nieder. Die Portugiesen zieht es hingegen eher nach Frankreich. Franzosen, Belgier und Deutschen kehren wenig überraschend fast alle in ihr Herkunftsland zurück.

Gründe für den Umzug

Eine Umfrage mit 2.000 Teilnehmern aus dem Jahr 2008 hat gezeigt, dass die meisten Auswanderer unter 40 sind, alleinstehend und Geringverdiener. Zu ihren Gründen für den Umzug zählen Unterschiede bei den
Immobilienpreisen, den Lebenshaltungskosten, die Möglichkeit, Wohneigentum zu erwerben und familiäre Gründe. Neuere Studien bestätigen das laut der Chamber. 2022 und 2024 wurden Menschen befragt, die nach Frankreich gezogen sind. Auch sie geben vor allem wirtschaftliche Gründe als ausschlaggebender Faktor an.

Auch das Homeoffice trägt seinen Teil dazu bei, dass Menschen Luxemburg in Richtung Großregion verlassen. Dadurch hat laut der Analyse die Entfernungen zwischen Wohnort und Arbeitsplatz an Bedeutung verloren. Allerdings gibt es noch regulatorische Hindernisse, die das Wachstum einschränken.

Doch nicht alle sind mit ihrem neuen Wohnort zufrieden: Rund zwölf Prozent, hauptsächlich Luxemburger oder Portugiesen, haben sich nach ihrem Umzug in die Großregion dazu entschieden, wieder ins Großherzogtum zurückzukehren

Reinertz Barriera Manfred
24. Dezember 2025 - 17.23

Weil die Regierung total versagt hat in Sachen bezahlbaren Wohnungsraum zu schaffen...aber vielleicht will der COE und sein Vize das Land eben gentrifizieren genau wie in der Hauptstadt...

Grober J-P.
24. Dezember 2025 - 16.05

"Immer mehr Luxemburger ziehen in die Großregion" Für Normalos ist das "Monalux" nicht mehr erschwinglich. Wie sagte Areler Justin einst, "warum kommt ihr rüber, wir können uns bald keine Wohnung mehr hier leisten."
Macht euch ran 210 € / m2 an der Grenze, je nach Gemeinde, ca. 20 km weiter sind wir noch bei ~ 45 € / m2 für Bauland (Stand 2023).

Luxemburger
24. Dezember 2025 - 15.50

Stimmt, und immer mehr Weitgereiste aus fernen Ländern ziehen hierher.