12. Dezember 2025 - 15.08 Uhr
Luxemburger ApothekensektorTarifkonflikt beendet: Sozialpartner einigen sich auf Grundsatzvereinbarung und sagen Protest ab
Der Tarifkonflikt im Apothekensektor ist beendet. Wie der OGBL am Freitag mitteilt, haben sich die Sozialpartner im luxemburgischen Apothekensektor nach zehn Monaten intensiver Verhandlungen und der Einschaltung der Nationalen Schlichtungsstelle (ONC) auf eine Grundsatzvereinbarung geeinigt. Beteiligt sind der OGBL, die „Association luxembourgeoise des pharmaciens sans officine“ (ALPSO) und die „Association des préparateurs en pharmacie du Luxembourg“ (APPL) auf Arbeitnehmerseite, sowie der „Syndicat des pharmaciens luxembourgeois“ (SPL) auf Arbeitgeberseite.
Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von drei Jahren haben. Zu den wichtigsten Punkten der Einigung zählt die Abschaffung der Laufbahn A, deren Beschäftigte künftig in Laufbahn B integriert werden. Zudem sollen die Laufbahnen B, C und D um 5 Prozent aufgewertet werden (2,5 Prozent im Jahr 2026 und 2,5 Prozent im Jahr 2027). Die Laufbahn E wird um 3 Prozent aufgewertet (1,5 Prozent im Jahr 2026 und 1,5 Prozent im Jahr 2027).
Dazu kommen vier zusätzliche Urlaubstage, was die Gesamtzahl künftig auf 30 Tage erhöht (26 gesetzlich + vier zusätzlich). Auch der Bereitschaftsdienst wird neu organisiert: Eine geleistete Stunde entspricht künftig einer Arbeitsstunde und für Nachtstunden gibt es einen Zuschlag von 25 Prozent.
Protestkundgebung abgesagt
Die Vereinbarungen gelten laut Pressemitteilung als Grundlage für den endgültigen Verhandlungsabschluss, müssen jedoch noch von beiden Seiten bestätigt werden. OGBL, ALPSO und APPL kündigen in diesem Zusammenhang zudem die Absage der für den 13. Dezember in Luxemburg-Stadt geplanten Protestkundgebung an.
Anfang des Jahres hatte die Gewerkschaft OGBL in Zusammenarbeit mit APPL und ALPSO neue Verhandlungen mit dem SPL zur Modernisierung des Apotheken-Kollektivvertrags aufgenommen. Das Apothekenpersonal hatte der OGBL schon Anfang Juni auf einer Plenarversammlung über den Verlauf der Verhandlungen informiert, ein weiteres Treffen fand Ende September statt. Die Positionen der Besitzer der 102 Apotheken in Luxemburg und die ihrer Beschäftigten lagen teilweise meilenweit auseinander. (les)
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