Freitag12. Dezember 2025

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HandballLuca Tomassini und Esch vor Wiedersehen mit dem HBD

Handball / Luca Tomassini und Esch vor Wiedersehen mit dem HBD
Luca Tomassini und Esch wollen den HBD am Samstag erneut bezwingen Foto: Editpress/Fernand Konnen

Die AXA-League-Partie zwischen Düdelingen und Esch birgt am Samstagabend besondere Brisanz. Der HBD hatte nach dem Hinspiel-Sieg der Escher Protest gegen das Ergebnis eingelegt. Der Fall ist noch immer nicht abgeschlossen. Umso motivierter sind Luca Tomassini und seine Mannschaft vor dem Rückspiel.

Duelle zwischen dem HB Düdelingen und dem HB Esch haben in der luxemburgischen Handball-Meisterschaft traditionell einen besonderen Reiz. Seit jeher verbindet beide Vereine eine gewisse Rivalität – und am Samstag dürfte diese noch einmal an Intensität zulegen. „Durch die ganze Affäre um das Hinspiel-Ergebnis wird es eine andere Stimmung auf beiden Seiten sein“, sagt Luca Tomassini, seit dieser Saison Kapitän der Escher Mannschaft.

Der Grund für die intensive Stimmung liegt im Hinspiel vom 27. September, das Esch knapp mit 30:29 für sich entschieden hatte. Der HBD legte jedoch Protest gegen die Wertung ein – ein Verfahren, das sich bis heute hinzieht. Im Zentrum steht eine Szene, die sich nach Ablauf der regulären Spielzeit ereignete. Düdelingen erhielt mit der letzten Aktion der Partie einen Freiwurf, der erst nach der Schlusssirene ausgeführt wurde. Bevor es jedoch dazu kam, schickten die beiden Schiedsrichterinnen den Escher Spieler Lou Fancelli wegen einer blutenden Nase nach einem Ellbogenschlag vom Platz. Esch ersetzte ihn durch Ben Goehler. Genau darin sah der HBD einen Regelverstoß.

Während der Protest in erster Instanz abgewiesen wurde, bekam Düdelingen vor dem Berufungsgericht der FLH recht. Die Entscheidung basiert auf den IHF/EHF-Regeln (Artikel 2.4, 2.5 und 4.10) – wobei diese im konkreten Fall widersprüchlich wirken: Einerseits muss ein blutender Spieler zwingend vom Feld geschickt werden. Andererseits darf die abwehrende Mannschaft bei einem Freiwurf nach der Schlusssirene aber nur noch einen Feldspieler für einen Torwart auswechseln, wenn sie beim Ertönen des Schlusssignals ohne Torwart spielt.

„Unser Spieler musste ausgewechselt werden, weil er blutete. Dass dann kein anderer Spieler mehr rein darf, kann ich nicht nachvollziehen“, sagt der Escher Kapitän Luca Tomassini über die Situation. „Es ist nicht so, dass wir einen kleinen Spieler für einen großen Spieler rausgenommen haben, um den Block zu verstärken. Dazu war Ben Goehler, der reinkam, nicht einmal in Kontakt mit dem Ball. Der Ball wurde von einem Spieler geblockt, der eh im Spiel war. Deswegen ist die ganze Thematik meiner Meinung nach ziemlich unnötig. Dass das Spiel wiederholt werden soll, können wir nicht nachvollziehen.“

„Haben richtigerweise gewonnen“

Nach dem Urteil des FLH-Berufungsgerichts vom 3. Dezember soll die Partie aber vor dem 8. Februar 2026 neu ausgetragen werden. Der HB Esch hat jedoch 30 Tage Zeit, um vor die letzte Instanz zu ziehen, die CLAS („Commission luxembourgeoise d’arbitrage pour le sport“). Erst danach ist die Entscheidung endgültig. „Wir sind der Meinung, dass es nicht gerecht ist, das Spiel zu wiederholen, weil wir einfach überzeugt sind, dass wir das Match richtigerweise gewonnen haben“, betont Tomassini. „Wie die Fakten belegen, gab es zwar eine Regel, die verletzt wurde. Das reicht aber nicht, um das ganze Spiel zu wiederholen. Wir reden von einer Aktion nach der regulären Spielzeit, die meiner Ansicht nach keinen Einfluss auf das Ergebnis hatte.“

Bei einer Wiederholung des Spiels wäre die Ausgangslage zudem nicht mehr die gleiche. Die Etute-Brüder des HBD hatten die Partie aus privaten Gründen verpasst. Zwar regt der FLH-Berufungsrat „aus Fair-Play-Gründen“ an, für das Wiederholungsspiel ausschließlich jene Spieler zuzulassen, die auf dem ursprünglichen Spielbericht standen. Eine entsprechende Regel gibt es jedoch nicht.

Inmitten des ganzen Trubels treffen beide Mannschaften am Samstag nun im Rückspiel erneut aufeinander. Die Escher wollen zeigen, dass sie den HBD erneut schlagen können. „Wir konzentrieren uns auf uns und wollen mit einem guten Ergebnis in die Weihnachtspause gehen“, sagt Tomassini. „Wir haben in dieser Saison bereits gezeigt, dass wir vor niemandem Angst haben müssen. Jeder ist zu 100 Prozent motiviert, von daher freuen wir uns auf das Spiel.“