Donnerstag11. Dezember 2025

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PolitmonitorLuxemburger sorgen sich am meisten um bezahlbaren Wohnraum

Politmonitor / Luxemburger sorgen sich am meisten um bezahlbaren Wohnraum
Muss mehr gebaut werden? Bezahlbarer Wohnraum bleibt die größte Sorge der Luxemburger Foto: Editpress/Didier Sylvestre

In Luxemburg rumort es. In zentralen Dossiers wie Schulreform und Renten ist die Mehrheit unzufrieden mit der Arbeit der Regierung, die Wohnungskrise wird überdies immer mehr zum Sprengfass. Dagegen betrachten die Menschen den Thronwechsel weitestgehend entspannt. Wenig überraschend: Die Rechten im Land machen sich Sorgen um alles – außer um die Gefahr von Rechts.

Der zweite Teil des von RTL und Wort herausgegebenen Politmonitors offenbart die größten Sorgen der Luxemburger. An erster Stelle steht nach wie vor der bezahlbare Wohnraum. Knapp danach folgt die aktuelle Weltlage. An dritter Stelle steht die Zunahme des Verkehrs im Großherzogtum.

70 Prozent der Befragten – drei Prozent mehr als bei der Befragung vor einem halben Jahr – geben den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum als ihre größte Sorge an. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 81 Prozent. Im Süden des Landes sorgen sich zudem mehr Menschen als im Zentrum um die Wohnungsnot. Am wenigsten machen sich CSV‑Wähler Sorgen (58 Prozent), am meisten LSAP-Wähler (80 Prozent).

Friedens Rentenreform sorgt auch nicht gerade für Begeisterung: Nur 41 Prozent halten sie für geeignet, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Richtig wohl fühlt sich damit im Grunde nur die Gerontokratie – 62 Prozent der CSV- und 53 Prozent der DP-Stammwählerschaft. Der Rest ist eher im „merci, mee nee merci“-Lager. Diejenigen, für die das System derzeit am besten funktioniert, sind auch am zufriedensten: Die Über-65-Jährigen, also diejenigen, an deren Rentenansprüchen niemand mehr rüttelt. Die Jungen zwischen 26 und 34 sind mit gerade einmal 26 Prozent Zustimmung überaus unzufrieden. Klar, immerhin dürfen sie es auch bezahlen.

Projekt Alpha

Meischs Projekt Alpha findet unterdessen wenig Gnade in den Augen der Wähler. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) denken, dass die Alphabetisierung auf Französisch das traditionelle Schulsystem Luxemburgs gefährde. Wenig überraschend liegt die Zahl bei ADR-Anhängern (81 Prozent) am höchsten. Bei den Grünen wiederum sehen zwei Drittel der Anhänger kein Problem mit der Schulreform. Interessant: Auch bei den Ausländern hält ein Drittel der Befragten die Alphabetisierung auf Französisch für problematisch.

Die Hälfte der Befragten befürchtet eine wachsende Zunahme von Rechtsextremismus. Bei den Wählern der verschiedenen Parteien gibt es besonders große Unterschiede. Während bei Menschen, die ihr Kreuz unter die ADR setzen, nur 13 Prozent diese Angst teilen, sind es bei Wählern der DP 60, den Grünen 64 und der LSAP sogar 71 Prozent.

Das Großevent des Jahres, der Thronwechsel, hat den Luxemburger Steuerzahler rund 14 Millionen Euro gekostet. 63 Prozent der Befragten geben an, dass sich die Feierlichkeiten gelohnt haben. Besonders unter Stammwählern der CSV (75 Prozent) erfreut sich Guillaumes Antrittsparty großer Beliebtheit. Die Zustimmung ist generationenübergreifend: Bei den 18- bis 24-Jährigen sehen ebenfalls 75 Prozent die Feierlichkeiten als angebracht. (hat, dr)

Grober J-P.
11. Dezember 2025 - 10.18

@ Philippe: "bei Durchnettsgehälter wei een emmer kann liesen iwer 7000€" Kuckt emol wéi dat gerechent gët.
Duerchschnëtt ass do e falschen Indikator. Kennen der elo direkt 3 Jonker déi wäit ënner dem Duerchschnëtt verdingen. Frot emol wat en Redakter beim Statt verdingt, frot emol wat eng Bortzfra bei dem Dussmann verdingt oder den Heizungsmonteur beim Reckinger!
Wéi sot den Beamten vun der KEESS wéi hien gefrot gouf fir en Kredit ze kréien, " Léiwe .......... et deet mer Leed, hu Dir keng Aussiicht op räich Schwéierelteren?"

Altwies Yves
11. Dezember 2025 - 2.08

"Interessant: Auch bei den Ausländern hält ein Drittel der Befragten die Alphabetisierung auf Französisch für problematisch."

Eine ehrliche, wohlueberlegte Meinungsaeusserung von "direkt Betroffenen" demzufolge. Schade nur dass man diese, doch wohl eher "neutralen Stimmen" im Zuge der ueberhastet gefuerten Debatte in der Chamber ueberhoert hat.

Philippe
10. Dezember 2025 - 17.55

Letzeburger an Wunnengskris bei Durchnettsgehälter wei een emmer kann liesen iwer 7000€ wou der zwee schaffen 14000€ pro Mount kann jo keen Problem sin fir eng Milleinchen oder zwou fir Wunnraum locker ze maachen, falls nett dann LSAP GRENG DP CSV nett mei wielen well die 4 sin fir Situatioun verantwortlich haaten Sie dach den Logement oofwiesselnd.

Reinertz Barriera Manfred
10. Dezember 2025 - 17.48

Das ist eben das fundamentale Problem der sich ausweitenden Armut: bezahlbarer Wohnraum ist sine qua non, um auch die Fachkräfte nach Luxemburg zu bringen, die unsere Wirtschaft eben braucht, um den Wohlstand zu erschaffen, den wir benötigen...
die Regierung sollte das mal zügig angehen .....