5. Dezember 2025 - 7.05 Uhr
WM 2026Wie läuft die Auslosung in Washington ab?
Was steht an?
Eine pompöse Show als Startschuss des WM-Countdowns: Am Freitag (18.00 Uhr MEZ) werden im Kennedy Center in Washington D.C. die zwölf Vierergruppen für die XXL-WM in den USA, Kanada und Mexiko ausgelost. Vor den Augen von US-Präsident Donald Trump werden Model Heidi Klum sowie die Schauspieler Kevin Hart und Danny Ramirez durch den Abend führen. Als „Losfeen“ fungieren die Sport-Ikonen Tom Brady, Wayne Gretzky, Shaquille O’Neal und Aaron Judge. Auslosungsleiter ist der ehemalige englische Nationalspieler Rio Ferdinand.
Und was noch?
Eine weitere Veranstaltung am Samstag (18.00 Uhr MEZ). Die FIFA lässt es sich nicht nehmen, die Prozedur auf zwei Tage auszudehnen und erst 24 Stunden nach der Auslosung der Gruppen weitere Details bekannt zu geben, darunter die Spielorte und Anstoßzeiten aller 104 Partien. Allerdings: Endgültig feststehen wird der Spielplan auch dann nicht, schließlich stehen sechs der 48 Teilnehmer noch gar nicht fest – sie müssen sich in den Play-offs im März erst noch qualifizieren. Der viermalige Weltmeister Italien etwa zittert noch.
Wie setzen sich die vier Lostöpfe zusammen?
Die drei Gastgeber sind allesamt in Topf eins gesetzt. Hinzu kommen die Topteams der vergangenen Jahre wie Titelverteidiger Argentinien, Europameister Spanien, Frankreich und auch Luxemburg-Gegner Deutschland. Dieser hat sich dank des Endspurts in der Qualifikation gerade noch über die Weltranglistenposition in den ersten Lostopf gerettet und geht damit den Topgegnern vorerst aus dem Weg.
Was ist neu?
Abgesehen davon, dass diesmal 48 Teams beziehungsweise Platzhalter in der Verlosung sind statt wie zuletzt 32, gibt es weitere Neuerungen. So können die beiden bestplatzierten Teams in der Weltrangliste – Spanien und Argentinien – im Fall eines Gruppensieges erst im Finale aufeinandertreffen; da sie, analog etwa zu Tennis-Grand-Slams, unterschiedlichen Pfaden zugelost werden. Dasselbe gilt für Frankreich und England, die dritt- bzw. viertplatzierten Teams in der Weltrangliste.
Welche weiteren Einschränkungen gibt es?
Grundsätzlich können Teams in der Gruppenphase nicht auf Gegner aus derselben Konföderation treffen. Die Ausnahme stellt die UEFA dar, die mit 16 Teams vertreten ist – mehr als zwei europäische Teams in einer Gruppe wird es aber nicht geben.
Was sorgt für Wirbel?
Der von der FIFA erstmals vergebene Friedenspreis. Infantino wird ihn wohl an Gastgeber Trump überreichen. Das sorgt unter anderem bei Menschenrechtsorganisationen für Kritik. Die jüngsten Entwicklungen deuteten „sicherlich darauf hin, dass dieser Friedenspreis-Prozess rückwirkend so konstruiert wird, dass er das von Präsident Infantino gewünschte Ergebnis sicherstellt“, sagte Nick McGeehan von FairSquare dem Guardian. Dass die Mehrzahl der FIFA-Vertreter im „Watergate“-Hotel absteigen, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.
Was ist mit dem Iran?
Der iranische Fußballverband schickt nun doch eine Delegation zur WM-Auslosung in den USA. Nach der Ausstellung von Visa werde Cheftrainer Amir Ghalenoei nach Washington reisen, sagte Irans Sportminister Ahmad Donjamali laut der Staatsagentur IRNA. Eigentlich wollte der Verband die Teilnahme an der Auslosung an diesem Freitag aus Protest gegen Einreiserestriktionen geschlossen boykottieren. Anfang Oktober war bekannt geworden, dass Irans Verbandschef Mehdi Tadsch, Coach Ghalenoei und sieben weiteren Funktionären die Einreise verweigert werde. Unklar blieb, ob Tadsch ebenfalls ein Visum erhalten hat. US-Präsident Donald Trump hat für Menschen aus mehreren Ländern eine Einreisesperre verhängt, darunter auch aus dem Iran. In der Anordnung des US-Präsidenten ist mit Blick auf die WM sowie Olympia 2028 in Los Angeles allerdings auch festgehalten, dass es Ausnahmen von der Sperre für Athletinnen und Athleten, Trainer, Betreuer und direkte Verwandte geben soll.
Die Lostöpfe
Lostopf 1: USA, Kanada, Mexiko, Spanien, Argentinien, Frankreich, England, Brasilien, Portugal, Niederlande, Belgien, Deutschland
Lostopf 2: Kroatien, Marokko, Kolumbien, Uruguay, Schweiz, Japan, Senegal, Iran, Südkorea, Ecuador, Österreich, Australien
Lostopf 3: Norwegen, Panama, Ägypten, Algerien, Schottland, Paraguay, Tunesien, Elfenbeinküste, Usbekistan, Katar, Saudi-Arabien, Südafrika
Lostopf 4: Jordanien, Kap Verde, Ghana, Curaçao, Haiti, Neuseeland sowie die vier Gewinner des europäischen Play-off-Turniers und die beiden Gewinner des interkontinentalen Play-off-Turniers
De Maart
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