4. Dezember 2025 - 6.52 Uhr
Gemeinderat„Nordstad“-Fusion: Erpeldingen redet weiter mit
Es war schon ein sehr langer Weg bis zu der Entscheidung, die der Gemeinderat aus Erpeldingen/Sauer nun traf. Wir erinnern uns: Noch kurz vor den diesjährigen Sommerferien mussten sich die verbliebenen fusionswilligen Gemeinden Diekirch, Erpeldingen, Ettelbrück und Schieren anhand einer „délibération concordante“ dazu entscheiden, ob sie auch ohne die Gemeinde Bettendorf, die bekanntlich das Handtuch geworfen hatte, gewillt sind, weiter an den Sondierungsgesprächen teilzunehmen.
In drei der genannten Gemeinden war das kein Problem. In Erpeldingen sah das anders aus. Bei der ersten Abstimmung gab es dort eine Pattsituation, so musste am 27. Juli ein zweites Mal abgestimmt werden. Das Ergebnis blieb unverändert: vier Nein- und vier Ja-Stimmen bei einer Enthaltung. So wie es das Gesetz vorsieht, war die Ja-Stimme von Bürgermeister Claude Gleis beim zweiten Votum ausschlaggebend. Und dennoch entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich für das Abhalten eines Referendums, mit der Ausnahme von Rat Giovanni Ferigo, der die Meinung vertrat, dass das Abhalten eines Referendums zum heutigen Zeitpunkt und dazu lediglich in einer der vier Gemeinden für viel Durcheinander sorgen wird.
Kein klares Ergebnis
58,88 Prozent der Wahlberechtigten sagten am vergangenen 23. November „Ja“ zum Verbleib ihrer Gemeinde in den Sondierungsgesprächen. Erwähnenswert ist hier aber auch die Zahl derer, die dagegen stimmten oder dem Referendum ganz einfach fernblieben, denn immerhin wurde auf 567 (rund 41 Prozent) der insgesamt 1.391 abgegebenen Wahlzettel das „Nein“ angekreuzt und 296 Wahlberechtigte begaben sich gar nicht erst zur Wahlurne.
Dies beweist einmal mehr, dass in Sachen „Nordstad“-Fusion noch viel Überzeugungsarbeit geleistet und die Kommunikation mit den rund 21.000 betroffenen Bürgern verbessert werden muss. Letzteres kann so schwierig nicht sein, denn bis dato waren die Mitteilungen an die Basis eher Mangelware, um nicht zu sagen inexistent. Dazu kommt, dass endlich konkrete Pläne auf den Tisch kommen und bekannt werden müssen, anstatt dass die Gerüchteküche weiter kocht. In nur anderthalb Jahren (!) sollen die Bürger der vier Gemeinden Diekirch, Ettelbrück, Erpeldingen und Schieren definitiv darüber abstimmen, ob es zu einer Fusion kommen soll oder nicht. Bis dahin bleibt viel zu tun.
Acht Ja-Stimmen und eine Enthaltung
Im Erpeldinger Gemeinderat hat man am Mittwoch jedenfalls eine weitere Hürde auf dem Weg zur Fusion geschafft. Alle Räte respektierten das Resultat der Bürgerbefragung, das ja von Gesetzes wegen nicht bindend ist, trotzdem gab es negative Töne zur vorliegenden Resolution, in der u.a. steht, dass sich alle Räte engagieren, im Sinne einer eventuellen Fusion mitzuarbeiten.
Rat Tessaro stimmte der Resolution nur bedingt zu: „Ech respektéieren d’Resultat vum Referendum, mee ech engagéiere mech net fir eppes, wat ech net wëll. Ech schaffe mat, mee net fir ze fusionéieren, mee fir net ze fusionéieren.“ Die Resolution wurde von acht Ratsmitgliedern gutgeheißen, allein Rat Lacour enthielt sich seiner Stimme, mit der Bemerkung: „Ech weess net, wat déi Resolutioun hei soll.“
De Maart

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