Donnerstag4. Dezember 2025

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EditorialEin historischer Monat für den Basketball – und bleibende Probleme

Editorial / Ein historischer Monat für den Basketball – und bleibende Probleme
Die FLBB-Damen haben gute Chancen, im März in die zweite Runde der EM-Qualifikation einzuziehen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Es ist ein historischer Monat für den luxemburgischen Basketball. Vier Siege aus insgesamt fünf offiziellen Qualifikationsspielen. Es ist etwas, das so im nationalen Sport immer noch Seltenheitswert hat und unterstreicht, welchen Entwicklungssprung die beiden FLBB-Nationalmannschaften in den letzten Jahren gemacht haben. Die Herren schafften das Kunststück, ihre beiden ersten Partien der Vorqualifikation für die EM 2029 zu gewinnen und legten damit einen Start hin, wie es ihn bisher noch nicht gegeben hatte.

Die Damen, die bekanntlich die EM-Endrunde in diesem Sommer nur knapp verpasst hatten und im letzten Jahr bei der Awards Night der luxemburgischen Sportpresse zur Mannschaft des Jahres gewählt wurden, gewannen im November zwei ihrer drei Spiele in der Qualifikation für die EM 2027. Dabei hätte durchaus auch ein dritter Erfolg gegen Israel herausspringen können, gegen die Meynadier und Co. bis zum Schluss dranblieben. Damit haben die FLBB-Damen sieben ihrer letzten zehn FIBA-Qualifikationsspiele gewonnen. Eine beeindruckende Bilanz, umso mehr, da sie im Sommer 2021 noch in der sogenannten „Small Countries Division“ angetreten und erst danach wieder zu den „Großen“ und damit in die reguläre EM-Qualifikation zurückgekehrt sind. Bemerkenswert ist auch, dass sie ihre Partien auch ohne eingebürgerte US-Spielerin gewinnen können, die bei anderen Mannschaften quasi gesetzt und unverzichtbar ist.

Es zeigt, wie wichtig es ist, die großen Talente schon früh zu fördern. In der Startfünf der Damen stand in den drei November-Begegnungen somit auch nicht eine einzige Spielerin, die nicht bereits Erfahrungen im Ausland gesammelt hat. Während Magaly Meynadier inzwischen schon ihre achte Saison in der deutschen Bundesliga bestreitet, haben Anne Simon und Svenia Nürenberg fünf Jahre am College in den USA gespielt. Während Nürenberg inzwischen wieder in Luxemburg aufläuft, hat Anne Simon in Italien ihren Profiweg eingeschlagen. Dionne Madjo ihrerseits wählte den Weg an die Akademie des französischen Erstligaklubs Charleville-Mézières und Isi Etute den an die renommierte IMG Academy in Florida. Beide verließen Luxemburg damit bereits vor ihrem 18. Geburtstag. Insgesamt spielen oder spielten acht von zwölf Spielerinnen aus diesem Kader schon bei ausländischen Teams. Bei den Herren waren es sieben Spieler, die als Student oder Profi bereits im Ausland aufgelaufen sind oder immer noch auflaufen.

Dennoch gilt es für die FLBB, eine Sache nicht zu vernachlässigen, und das ist die heimische Liga. Bei den Damen spielen bekanntlich nur mehr sieben Mannschaften in der ersten Spielklasse. Viele von ihnen mit einer eingeschränkten Rotation. Zudem gehen dem Basketball viele Spielerinnen frühzeitig verloren. Ohne die nötige Basis wären aber auch die großen Talente, die derzeit die Nationalmannschaft prägen, nicht möglich. Die FLBB hat sich dieser Problematik in der laufenden Saison mit speziellen Aktionen, wie dem Eröffnungstag der Meisterschaft im INS, bereits angenommen und versucht, bei Diskussionsrunden Lösungen auszuarbeiten. Früh genug können diese nicht kommen, denn auch der inzwischen fehlende Spielrhythmus dürfte sich in dieser Saison zu einem weiteren Problem entwickeln.