KriminalitätLuxemburger Zoll findet 600 Kilo Cannabis „von guter Qualität“ am Flughafen – und liefert sie in die Niederlande

Dem Luxemburger Zoll ist ein kleiner Coup gelungen: Bei einer Kontrolle am 4. August dieses Jahres im Cargocenter am Findel fielen den Beamten einige Inkohärenzen bei den Zollpapieren einer US-amerikanischen Luftfrachtlieferung auf. Als sie die drei Paletten unter die Lupe nahmen, wurde ihnen schnell klar: Nein, das sind keine Baumwolldecken. Stattdessen enthielt die Lieferung, die für eine niederländische Firma bestimmt war, 903 vakuumverpackte Marihuanabeutel mit einer Füllmenge zwischen 600 und 700 Gramm. Rund 600 Kilo seien es insgesamt gewesen, wie die Luxemburger Staatsanwaltschaft am Montag mitteilt. Sie betont: Das Cannabis war von guter Qualität.

Die Staatsanwaltschaft schaltete die Polizei ein und beschlagnahmte die Lieferung. Da die Lieferung nicht für Luxemburg bestimmt war, schalteten die Behörden über den Eurojust-Mechanismus die belgischen und die niederländischen Strafverfolger hinzu. Die beschlagnahmte Ware verließ das Großherzogtum am 7. August schon in Richtung Niederlande. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, wurde die Operation vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Die niederländische Polizei konnte so einen Verdächtigen auf frischer Tat ertappen und festnehmen, der am 17. November erstmals einem Strafgericht vorgeführt wurde. (hat)