27. November 2025 - 11.18 Uhr
Akt.: 27. November 2025 - 11.22 Uhr
HandballDie Luxemburgerin Jil Welter ist die Stimme der WM-Spiele in Trier
Mittwoch, kurz vor 18.00 Uhr. Die Trierer SWT Arena füllt sich erstmals für die Handball-WM der Frauen, die Spannung steigt. Auf den Tribünen fiebern die Zuschauer dem Auftaktspiel zwischen Spanien und Paraguay entgegen. Über die Lautsprecher ertönt dann die Stimme der Hallensprecherin. „Are you ready?“, ruft sie den Fans zu und startet dann den Countdown. „Ten, nine, eight, seven, six, five, four, three, two, one“ – der Anpfiff erfolgt.
Die Stimme, die die Fans durch diesen Moment führt, gehört der Luxemburgerin Jil Welter. Bei allen Gruppenspielen in Trier ist sie als Hallensprecherin im Einsatz und begleitet die rund 4.500 Zuschauer über sechs Tage und zwölf Partien hinweg. „Am Anfang des Jahres habe ich mit dem DHB Kontakt aufgenommen, um einfach mal nachzufragen, ob sie schon jemanden für diese Aufgabe in Trier haben“, erklärt Welter, wie es zu ihrer „WM-Teilnahme“ kam.
Tatsächlich ist sie im europäischen Handball längst keine Unbekannte mehr am Mikrofon: In Luxemburg macht sie die Ansagen bei den Heimspielen der Red Boys, ebenso beim Final Four in der Coque und bei den Partien der Nationalmannschaft. Seit 2022 gehört sie außerdem zum Sprecherteam beim Final Four der Champions League in Köln. „Sie haben mich direkt nicht gekannt, aber mein Name kursierte schon, weil ich von der EHF vorgeschlagen wurde, was natürlich schön zu hören ist“, berichtet Welter über ihr erstes Treffen mit dem DHB bei einem Länderspiel zwischen Deutschland und Frankreich in Trier. „Ich habe danach ein paar Videos eingeschickt – und dann ging alles relativ schnell.“
Seit Dienstag befindet sich Welter nun schon in Trier. Vor dem ersten Spiel fanden letzte Proben und Briefings statt. Bis zum 1. Dezember werden nun die Spiele der Gruppen D und H in der SWT Arena ausgetragen. Neben Spanien und Paraguay, die am Mittwochabend den Auftakt bestritten, sind unter anderem auch die Norwegerinnen, aktuelle Europameisterinnen, in der Arena zu Gast.
Ein Highlight
„Wir sind ein kleines Team mit einem DJ und mir als Moderatorin und Hallensprecherin“, sagt Welter. Von der Begrüßung der Zuschauer über die Teampräsentation bis hin zu Toransagen, Zweiminutenstrafen oder Timeouts – Welter übernimmt sämtliche Durchsagen. „Ich habe eine gewisse Routine, trotzdem bin ich leicht nervös“, erzählte sie vor dem ersten Spiel. „Das sechs Tage am Stück zu machen, wird etwas ganz Neues. Bei der Champions League in Köln mache ich auch nicht die Präsentation, dafür ist ein anderer Speaker zuständig. Hier mache ich alles. Nervös bin ich in dem Sinne, dass ich es gut machen will. Angst habe ich aber keine, dafür habe ich es schon zu oft gemacht.“
Während die Spielprozedur und das Verlesen von verschiedenen Sponsoren klar definiert sind, hat Welter bei anderen Dingen, wie zum Beispiel der Begrüßung der Zuschauer, freie Hand. Trotzdem ist alles bis auf die Sekunde genau getimt. „Ich habe mir im Vorfeld ein Gerüst überlegt, an das ich mich halte. Ich will nicht gleich im ersten Satz hängen bleiben“, so Welter mit einem Lachen. Die Ansagen muss sie auf Deutsch und Englisch machen. „In dem Gerüst werde ich dann aber auch spontan sein. Wahrscheinlich wird es auch über die Tage spontaner werden. Ich will es aber gerade jetzt am Anfang gut machen – dass auch der DHB sieht, dass sie die richtige Wahl getroffen haben.“
Die WM ist dabei nicht nur für die Spielerinnen auf dem Platz ein Highlight, sondern auch für die Hallensprecherin. „Eine Weltmeisterschaft ist das größte internationale Turnier, was man machen kann“, sagt Welter. „Ich freue mich wirklich sehr über diese Gelegenheit.“
Auf ein spezifisches Spiel fiebert sie nicht hin, besonders freut sich die Luxemburgerin aber, Norwegen anzusagen. „Katrine Lunde (Torhüterin der Norwegerinnen; Anm. d. Red.) hat angekündigt, dass es ihr letzter internationaler Wettbewerb wird. Sie anzusagen, wird natürlich speziell.“
De Maart

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