Mittwoch26. November 2025

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BGL LigueZwei Nachholspiele am Mittwoch: Zwischen Vertrauen und Krisen

BGL Ligue / Zwei Nachholspiele am Mittwoch: Zwischen Vertrauen und Krisen
Rodange und Trainer Mehdi El Alaoui machen sich keinen Druck für das Auswärtsspiel in Differdingen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Ein Nachholspieltag kann der Ausgangspunkt für Aufbruch oder Wende sein, oder die bestehende Katerstimmung verstärken. Drei Mannschaften, die am Mittwochabend punkten können, haben seit mindestens drei Spieltagen keinen Sieg mehr eingefahren. 

Beim aktuellen Meister und Tabellenführer Déifferdeng 03 ist die Lage anders. Als einzige Mannschaft der Nationaldivision sind die Kollegen von Kapitän Geoffrey Franzoni noch ungeschlagen. Am Mittwoch wird ein Termin aus dem Hochsommer nachgeholt: Im Vorfeld des vierten Spieltags hatte der Heimverein um eine Spielverlegung gebeten – um sich optimal auf seine Europapokalduelle vorbereiten zu können. Gegner Rodange steht auf Platz 14 und könnte die Abstiegsplätze sogar mit einem einzigen Zähler verlassen.

Nach fast einem Monat ohne Liga-Einsatz brennen Rodange-Trainer Mehdi El Alaoui und seine Spieler auf die Rückkehr zum gewohnten Fußballalltag. „Zum Glück gab es zwischendurch noch ein Pokalspiel. Es ist natürlich frustrierend, sich mehrere Tage lang auf einen Gegner vorzubereiten und dann wird das Spiel verlegt. Aber das ist für alle gleich.“ Dass es nun ausgerechnet der Branchenprimus ist, macht keinen Unterschied. „Wir gehen dieses Spiel wie jedes andere an, mit dem Wunsch, etwas mitzunehmen, wohl wissend, dass wir auf eine Mannschaft treffen, die seit zweieinhalb Saisons die Liga dominiert.“

Training statt Testspiel

Das ist wohl auch der Grund, warum dieses Auswärtsspiel trotz der bedrohlichen Lage in der Tabelle nicht unbedingt zu denjenigen zählt, in denen man unbedingt mit Zählern rechnet: „Die Termine gegen Differdingen streichen wir auf dem Spielkalender nicht unbedingt als die ein, bei denen wir zwingend Punkte holen müssen. Man braucht sich nur ihren Punkteschnitt in dieser Saison anzusehen. Ich denke also nicht, dass wir hier von einem besonderen Druck sprechen. Wir wollen eine gute Figur machen, unseren Plan respektieren und wer weiß: Letzte Saison waren wir die Ersten, die ihnen Anfang 2025 Punkte abgenommen haben. Die Priorität ist, dass wir uns auf dem Platz wie Krieger verhalten.“

Während den vergangenen Wochen wurde der Fokus auf das Training gelegt und bewusst auf Testspiele verzichtet. „Es ging darum, die Spieler im Rhythmus zu halten. Das schafft man, wenn man in den Trainingseinheiten ein oder zwei athletische Nadelstiche setzt. Wenn ein Spiel kurzfristig verlegt wird, ist man ja grundsätzlich schon bereit, deshalb befinden wir uns in einer normalen Woche.“ El Alaoui erklärte: „Zu Beginn dieser Woche war es wichtig, dass die Spieler wieder Lust bekommen, in den Wettbewerb zurückzukehren. Aber das ist ein natürlicher Prozess, denn ihnen fehlt das Spielen. Vor allem, weil in den letzten ein oder zwei BGL-Ligue-Spielen einige Entscheidungen nicht zu unseren Gunsten ausgefallen sind, was die Frustration erhöht hat, und wir die Punkte nicht geholt zu haben, die wir verdient hätten.“

Gegen Differdingen zu spielen, ist in dieser Phase also kein Nachteil: „Die Jungs spielen Fußball genau für solche Partien. Außerdem hat die Pause einigen Spielern die Möglichkeit gegeben, kleinere Wehwehchen auszukurieren, sodass ich ein oder zwei Verletzte zurückbekommen habe.“

Das zweite Duell des Tages kann man dann übrigens als Krisengipfel beschreiben. RFCU Lëtzebuerg ist auf dem „Holleschbierg“ zu Gast. Beide Mannschaften haben im Laufe der Hinrunde bereits einen Trainerwechsel hinter sich. Beim Swift stehen die Geldsorgen auf der Tagesordnung: Der Verein darf nach wie vor keine Wintertransfers tätigen, solange die Spieler, die vor der FIFA geklagt hatten, ihre Gehälter nicht erhalten haben. Beim Racing läuft es nach der Übernahme von Sébastien Grandjean noch immer nicht nach Wunsch.