Freitag21. November 2025

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BasketballDionne Madjo: Das große Talent im Nationalteam

Basketball / Dionne Madjo: Das große Talent im Nationalteam
Dionne Madjo  Foto: Editpress/Gerry Schmit

Erste französische Liga, EuroLeague und Stammspielerin in der luxemburgischen Nationalmannschaft: Dionne Madjo hat mit ihren gerade mal 18 Jahren bemerkenswerte Wochen hinter sich. 

Aufregende Wochen liegen hinter Dionne Madjo, für die in letzter Zeit alles Schlag auf Schlag ging. Im vergangenen Sommer ist die 18-Jährige, die in Luxemburg für die Black Frogs Schieren auflief und mit dem Espoirs-Team des Vereins 2024 die Meisterschaft gewinnen konnte, in die Akademie des französischen Erstligisten Charleville-Mézières gewechselt. Ein Weg, der für luxemburgische Nachwuchstalente bis zu diesem Zeitpunkt eher unüblich war, sich für die junge Luxemburgerin, die auch einen britischen Pass besitzt, bisher aber voll ausgezahlt hat.

Denn gerade mal ein Jahr später feierte sie ihr Debüt in der EuroLeague, immerhin der wichtigste europäische Wettbewerb auf Vereinsebene – und erzielte auf Anhieb sechs Punkte. Dass sie nur zwölf Monate nach ihrem Wechsel nach Frankreich schon im Kader der Damenmannschaft stehen darf und dort auch eingesetzt wird, das kann das Nachwuchstalent noch immer nicht so richtig fassen. „Das ist schon krass“, betont Madjo. „Schon allein mit der ersten Mannschaft zu trainieren, ist etwas. Aber dann zu spielen, das ist noch mal etwas ganz anderes.“ Eigentlich war die 18-Jährige davon ausgegangen, dass sie mit der Erstligamannschaft trainieren könne, aber weiterhin bei den Espoirs spielen würde. „Dass ich Spielzeit bei den Damen bekommen würde, war schon ziemlich unerwartet.“

Bodenständig

Damit jedoch nicht genug, denn auch Nationaltrainer Patrick Unger schenkte der jungen Basketballspielerin im ersten Zeitfenster der EM-Qualifikation in den letzten Tagen das Vertrauen. Und dieses gab Madjo auch zurück. Dabei hatte sie mit dem Team zuvor nur die Spiele der kleinen Staaten im Mai in Andorra bestritten. Doch die 18-Jährige war in der Starting Five gesetzt, erzielte in den drei Spielen gegen Irland, Israel und Bosnien-Herzegowina im Schnitt 10,7 Punkte und konnte im Rebound ebenfalls einen starken Schnitt von 9,3 aufweisen. Kein Wunder also, dass man auch beim Weltverband FIBA von einem „Super Rising Star“ redet, der sich in diesem ersten Zeitfenster hervorgetan hat. Dabei überzeugte Dionne Madjo auch durch eine, für ihr junges Alter, bemerkenswerte Abgebrühtheit und gab unter den Brettern den Ton an.

Dennoch zeigt sich die 18-Jährige absolut bodenständig und freute sich nach dem Kantersieg gegen Bosnien-Herzegowina vor allem darüber, dass sie bei solchen internationalen Begegnungen viel lernen könne. Vor allem auch von Teamkolleginnen wie Anne Simon und Magaly Meynadier, die derzeit beweisen, dass man auch als Luxemburgerin in internationalen Ligen etwas erreichen kann. Von der Kapitänin hat sie auch die Einstellung gelernt, mit der das luxemburgische Team in die Spiele gegen die favorisierten Teams wie Israel gegangen ist: „Sie sagt immer, die Gegner seien genauso wie wir, sie haben auch Arme und Beine“, erklärt Madjo mit einem Lachen. „Ich war auch gegen Israel bis zum Schuss davon überzeugt, dass wir gegen sie gewinnen können.“ Mit ihren 18 Jahren all das schon erleben zu dürfen, ist für die junge Nationalspielerin dann auch noch immer unglaublich. „Nach den ersten Trainingseinheiten habe ich gemerkt, dass meine Rolle durchaus größer sein könnte, und dann gilt es, sich zu adaptieren. Das ist dann einfach auch mein Job.“ 

Nach den ersten Trainingseinheiten habe ich gemerkt, dass meine Rolle durchaus größer sein könnte, und dann gilt es, sich zu adaptieren

Dionne Madjo

Dass sie für das FLBB-Team spielen würde, das hat Dionne Madjo übrigens nie infrage gestellt. Ob sie aber auch in der nächsten Saison weiterhin in Frankreich zu sehen sein wird, das weiß sie noch nicht. Denn auch wenn sie erst einmal den Weg ins nahe Ausland wählte, so kann sie sich auch vorstellen, doch noch an ein College in die USA zu wechseln. Mit ihren 18 Jahren würde die Möglichkeit jedenfalls noch bestehen. Ihren Schulabschluss hat sie übrigens bereits in der Tasche. Und so wird sich das junge Talent in den nächsten Monaten komplett auf seinen Sport konzentrieren können und sicherlich auch im kommenden März, wenn es um den Einzug in die zweite Qualifikationsrunde geht, eine wichtige Rolle spielen.