21. November 2025 - 9.20 Uhr
Deutsch oder Französisch im „Classique“Bildungsminister Meisch denkt über Pilotprojekt an Sekundarschulen nach
Die Alphabetisierung auf Französisch in Luxemburgs Grundschulen steht in den Startlöchern: Luxemburgs Grundschulkinder können dann entweder auf Französisch oder Deutsch lesen und schreiben lernen. Bildungsminister Claude Meisch (DP) macht sich jetzt auch Gedanken über den Unterricht an den Sekundarschulen.
„Bis wir im Lycée ankommen, sind wir im Jahr 2033“, sagt Meisch am Freitagmorgen gegenüber dem Radiosender 100,7. Dementsprechend könne man sich Zeit lassen. Aber: Im Koalitionsvertrag stehe, dass die Regierung sich Gedanken über den Sprachunterricht und die Unterrichtssprachen in den Sekundarschulen machen wolle. „Sicher auch als Folge des Alpha-Projekts“, sagt Meisch.
Sprachliche Realität nicht außer Acht lassen
Die sprachliche Realität der Schüler an den höheren Schulen dürfe nicht außer Acht gelassen werden, findet der Minister. Im klassischen Sekundaruntericht wird ab der 4e die Unterrichtssprache von Deutsch auf Französisch gewechselt. „Wenn wir sagen, zu Recht, dass manche Schüler bessere Chancen haben, wenn ihre Unterrichtssprache eher Französisch ist als Deutsch, dann müssen wir dieselbe Analyse auch für jene machen, die vielleicht gerade im Französischen Schwierigkeiten haben und besser lernen könnten, wenn alles auf Deutsch wäre“, sagt Meisch.
Deswegen denkt der Minister über ein Pilotprojekt nach, wie er gegenüber 100,7 sagt. Das könnte an einzelnen Standorten organisiert werden. Man müsse schauen, welche Schulen bereit seien, mitzumachen. „Eine offene Frage, die sich mir stellt und wohl auch vielen Akteuren in diesem Kontext, ist, ob der Sprachwechsel für jedes Kind vorteilhaft ist oder für keines, und ob wir ihn noch brauchen oder nicht“, sagt Meisch. Denn es gebe ja auch einen pädagogischen Grund dafür, dass die Unterrichtssprache von Deutsch auf Französisch wechsle: Die Sprachkompetenz soll zusätzlich gestärkt und echte Bilingualität ermöglicht werden.
Fest stehe aber: In Luxemburg werde man auch in Zukunft einer Sprache nicht vollständig ausweichen können. Auch wer als Unterrichtssprache Französisch wählt, hat immer noch Deutschunterricht – und umgekehrt. So wäre es laut Meisch auch in den Sekundarschulen, wo dann noch Englisch hinzukommt. (dr)
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können