Donnerstag20. November 2025

Demaart De Maart

Referendum ErpeldingenGnade oder Todesstoß für die „Nordstad“-Fusion? 

Referendum Erpeldingen / Gnade oder Todesstoß für die „Nordstad“-Fusion? 
Die Zukunft einer ganzen Region steht auf dem Spiel. Hier ein Modellentwurf der möglichen Zentralachse einer sog. „Nordstad“, wo neue Wohn- und Arbeitsstätten entstehen könnten. Foto: Ministerium für Landesplanung

Nachdem die Gemeinde Bettendorf den Sondierungsgesprächen im Rahmen der geplanten „Nordstad“-Fusion den Rücken gekehrt hatte, mussten alle Fusionspartner darüber abstimmen, ob sie auch ohne Bettendorf weiter an Sondierungsgesprächen teilnehmen. In Diekirch, Ettelbrück und Schieren war dies kein Problem, doch in Erpeldingen sah das anders aus, mit dem Resultat, dass die 1.682 Wahlberechtigten am Sonntag zu einer Bürgerbefragung aufgerufen sind.

Erinnern wir daran, dass die Sondierungsgespräche in Sachen Fusion zu einer „Nordstad“ bereits vor rund sieben Jahren begannen. In all den Jahren gab es immer Rückschläge, denkt man nur an die plötzliche Entscheidung des Bettendorfer Gemeinderates, die dazu führte, dass diese Gemeinde aus kaum nachvollziehbaren Gründen das Handtuch warf. Somit blieben von den anfänglich sechs möglichen Fusionskandidaten noch vier übrig (Colmar-Berg hatte seine Ablehnung gleich zu Beginn angemeldet, Anm. d. R.).

Der Erpeldinger Gemeinderat hatte sich anfangs mit acht Ja- und nur einer Gegenstimme für die Fusion ausgesprochen. Doch nach den Gemeinderatswahlen 2023 sowie nach Bekanntgabe der Pläne für den Bau einer Windkraftanlage in der Gemeindesektion Bürden (im Auftrag der Nordenergie, die von den Gemeinden Ettelbrück und Diekirch getragen wird, Anm. d. R.), blieben nur noch fünf Ja-Stimmen übrig. Vier Ratsmitglieder stimmten vehement gegen die Fusion. Sie würden nicht mit den großen Nachbargemeinden Ettelbrück und Diekirch in ein Boot steigen wollen, da diese über die Köpfe der Erpeldinger hinweg den Standort der genannten Windkraftanlage, nur 800 m von einem Wohnviertel entfernt, festgelegt hätten.

Zweifache Patt-Situation

Die Stimmung im Erpeldinger Gemeinderat kippte im Laufe der Zeit weiter. So kam es bei der oben erwähnten Abstimmung über die weitere Teilnahme an den Sondierungsgesprächen gleich zweimal zu einer Patt-Situation. Somit war die Ja-Stimme des Bürgermeisters ausschlaggebend. Der Schöffenrat schlug aber anschließend vor, die Bürger im Rahmen eines Referendums um ihre Meinung zu fragen.

Eine Prognose, wie das Resultat dieser Bürgerbefragung aussehen wird, will niemand abgeben. Allein Bürgermeister Claude Gleis wagte Mitte Oktober zaghaft die Aussage, dass sich wohl eine knappe Mehrheit für das Weiterführen der Sondierungsgespräche aussprechen wird. In den letzten Wochen riefen der Bürgermeister sowie seine Schöffenräte immer wieder die Bedeutung dieses Referendums in Erinnerung. Außerdem: „Es geht bei diesem Referendum nicht um ein Ja oder Nein zur Fusion. Es geht darum, ob die Gemeinde Erpeldingen weiter an den Sondierungsgesprächen teilnehmen soll oder nicht. Es ist überaus wichtig, darauf hinzuweisen“, so Claude Gleis.

Zukunft der gesamten Region

Bei der Abstimmung geht es nicht nur um die Interessen der Bürger der Gemeinde Erpeldingen, sondern um die Zukunft der Einwohner der gesamten „Nordstad“. Sollten sich nämlich die Wahlberechtigten aus der Gemeinde Erpeldingen, dem Herzstück der geplanten Fusionsstadt, am Sonntag gegen die weitere Teilnahme an den Sondierungsgesprächen aussprechen, könnte dies der definitive Todesstoß für die Fusion bedeuten. Anders ausgedrückt: Die Erpeldinger bestimmen am Sonntag über die Zukunft von fast 21.000 Bürgern!

Erinnern wir abschließend noch daran, dass sich in der Gemeinderatssitzung vom vergangenen 27. Juli alle Ratsmitglieder dazu verpflichtet haben, das Resultat des Referendums, obwohl es laut Gesetz nicht bindend ist, anzuerkennen, egal, wie diese Befragung ausgehen wird.

Nomi
20. November 2025 - 10.38

Wann ech di Photo gesinn, ass di Bebau'ung vill ze vill an d'Laengt gezunn, an verursacht rem vill zo'usaetzlechen Traffik. Well een den ob der enger Seit wunnt geht ob di aaner Seit schaffen !

Nomi
20. November 2025 - 10.35

Seit 1970 gett schon vun der Nordstadt geschwaat. Wan d'Politiker bis elo Naischt faerdeg bruecht hun, dann sollen se et loossen oder un Technokraten weider reechen !

Mat politeschen Hannergedanken get nie ee Projet Eppes korrektes !

Reinertz Barriera Manfred
20. November 2025 - 8.08

Das Nordstad Theater geht also weiter.......bis zum bitteren Ende.......und am Ende bleibt alles so wie es ist! ausser Spesen nichts gewesen.