20. November 2025 - 6.56 Uhr
TennisLogik bleibt gewahrt: Marie Weckerle unterliegt bei den Kyotec Open Lucia Bronzetti
Wenn die Nummer 103 der Welt auf die Nummer 554 trifft, ist die Favoritenrolle klar verteilt. Marie Weckerle, die dank einer Wildcard ins Hauptfeld eingezogen war, stand in der ersten Hauptrunde mit Lucia Bronzetti vor einer Herkulesaufgabe. Doch die 22-Jährige nahm die Herausforderung mutig an. Von Beginn an agierte sie aggressiv und setzte ihre Gegnerin unter Druck.
Bereits im ersten Spiel erspielte sich die Luxemburgerin eine Breakchance, die sie jedoch nicht nutzen konnte. In der Folge musste Weckerle viel Risiko eingehen und immer wieder die Linien anvisieren, um Bronzetti in Bedrängnis zu bringen. Auf diese Weise gelangen der Spielerin von Tennis Spora auch der eine oder andere spektakuläre Punkt mit der Vorhand. Zudem suchte die FLT-Spielerin immer wieder den Weg nach vorne ans Netz. Aufgrund dieser offensiven Taktik schlichen sich allerdings auch vermehrt Fehler ein.
Trotz allem konnte die Nummer 554 der Welt das Spiel über weite Strecken offen gestalten. Es war jedoch Bronzetti, immerhin ehemalige Nummer 46 der Welt, die in den entscheidenden Momenten das Zepter in die Hand nahm und mit ihrer Vorhand das Spiel diktierte. Nachdem die luxemburgische Nummer eins der FLT-Damen noch auf 2:4 verkürzen konnte, übernahm anschließend wieder die Italienerin die Initiative und sicherte sich den ersten Satz mit 6:2.
Details fehlen
Dieses Niveau auch im zweiten Satz zu halten, war für Weckerle keine leichte Aufgabe. Bronzetti spielte nun konstanter, während auf der Gegenseite die Fehlerquote der Luxemburgerin anstieg. So war es nicht verwunderlich, dass die Favoritin zunehmend davonzog. Weckerle, die sich zu keinem Zeitpunkt aufgab und immer wieder die Faust ballte, belohnte sich beim Stand von 0:5 mit dem Spielgewinn zum 1:5. Im anschließenden Aufschlagspiel musste die Luxemburgerin jedoch die Stärke ihrer Gegnerin anerkennen, die den Sack zum 6:1 zumachte.
„Ich habe nicht genug Partien auf diesem Niveau, deshalb war der Stressfaktor für mich am Anfang schon hoch. Es waren aber gute Ansätze dabei, das hat mir auch mein Coach (Tim Sommer; Anm. d. Red.) gesagt. Phasenweise habe ich gezeigt, dass ich mit diesem Niveau gut mithalten kann. Es ist nur sehr schwer für mich, dies über ein ganzes Match konstant hinzubekommen“, erklärte Weckerle nach der Partie.
Phasenweise habe ich gezeigt, dass ich mit diesem Niveau gut mithalten kann. Es ist nur sehr schwer für mich, dies über ein ganzes Match konstant hinzubekommen
Was gegen solche starken Gegnerinnen noch fehlt, sind Details: „Ich spiele gerne aggressiv, ich muss aber noch an den Abschlüssen arbeiten – an den Smashes und den Volleys, die ich noch nicht immer erfolgreich verwerten kann. Wenn mir das besser gelingt, kann ich auf diesem Level mehr erreichen“, so die FLT-Spielerin.
Das Abenteuer in Petingen ist für die 22-Jährige jedoch noch nicht beendet. Heute trifft die Luxemburgerin im Doppel zusammen mit ihrer Schweizer Partnerin Chelsea Fontenel in der zweiten Runde auf das deutsch-belgische Duo Mina Hodzic/Polina Bakhmutkina.
Saison mit Ups und Downs
Nach diesem Turnier geht es für Weckerle nächste Woche zum ITF-Turnier in Trnava in der Slowakei, ehe sie noch an den Interklubmeisterschaften in der französischen Pro B teilnimmt. Danach steht zunächst eine Ruhephase auf dem Programm, bevor sie in die Vorbereitung für die nächste Saison einsteigt.
Mit Blick auf die aktuelle Saison verrät sie, dass es aufgrund von Verletzungen (Bänder und Handgelenk) nicht immer einfach war, in den Spielrhythmus zu kommen: „Zu Beginn der Saison gab es viele Ups und Downs. Doch das Ende mit einem Finaleinzug beim ITF-Turnier in Bakersfield stimmt mich optimistisch. Ich konnte wieder einige Punkte zurückerobern“, so das Fazit der Luxemburgerin.
Sei noch erwähnt, dass mit Onalee Wagner eine weitere FLT-Spielerin heute im Doppel im Einsatz ist. Die Luxemburgerin spielt an der Seite von Mia Woo (Niederlande) gegen das topgesetzte Duo Emily Appleton (Großbritannien)/Magali Kempen (Belgien).
De Maart

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