Dienstag18. November 2025

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Tennis„Einfach Spaß haben“: Laura Correia schnuppert in Petingen erstmals seit neun Jahren Profiluft

Tennis / „Einfach Spaß haben“: Laura Correia schnuppert in Petingen erstmals seit neun Jahren Profiluft
Laura Correia spielte in Petingen erstmals seit neun Jahren wieder bei einem Profi-Turnier Foto: Editpress/Fernand Konnen

Erstmals seit neun Jahren nahm Laura Correia bei den ITF Kyotec Open in Petingen wieder an einem Profi-Turnier teil – und sorgte am Sonntag gleich in der ersten Qualifikationsrunde für eine Überraschung. In ihrem elften Match innerhalb einer Woche fehlte der frischgebackenen FLT-Master-Siegerin einen Tag später zwar die Energie – doch der Spaß am Tennis ist zurück.

Laura Correia gab am Montag noch einmal alles und kämpfte. Am Ende ließen die Kräfte in ihrem elften Match innerhalb der letzten Woche aber nach und die Müdigkeit setzte ein. In der zweiten Qualifikationsrunde der ITF Kyotec Open musste sie sich schließlich der Spanierin Maria Martinez Vaquero (WTA 570) mit 2:6, 2:6 geschlagen geben. „Um zu gewinnen, hätte ich topfit sein müssen. Auch dann wäre es schwer geworden. Aber ich war einfach nur müde“, blickte Correia kurz nach dem Match zurück. „Als das FLT-Masters am Sonntag vorbei war, ließ die Anspannung nach und ich war auch mental nicht darauf vorbereitet, heute noch ein Match zu spielen. Ich bin trotzdem sehr zufrieden, wie ich gespielt habe. Ich habe das gemacht, was ich machen konnte.“

Am Sonntag hatte die 29-Jährige wenige Stunden nach ihrem Einzug in die zweite Runde der Kyotec Open auch noch das Finale des FLT Masters bestritten – und sich mit einem 6:4, 6:4-Sieg gegen Lucie Rabiot ihren ersten Titel in diesem Wettbewerb gesichert. „Es war ein perfekter Tag“, so die 29-Jährige im Rückblick. „Ich hätte nicht glücklicher sein können.“ Während der Triumph beim Masters, das über die ganze letzte Woche in Esch ausgetragen wurde, ein klar definiertes Ziel war, kam der Auftaktsieg beim Profiturnier in Petingen aber auch für Correia selbst unerwartet. „Das war eine Überraschung“, sagt sie.

Denn eigentlich war sie als deutliche Außenseiterin in ihr Auftaktmatch gegangen. Ihre Gegnerin, die Britin Katy Dunne, stand einst unter den besten 250 der Welt und wird aktuell auf Platz 840 geführt. Correia selbst besitzt kein WTA-Ranking; ihr letztes Profiturnier vor den Kyotec Open hatte sie 2016 gespielt – damals mit einer Wildcard in der Qualifikation der WTA Luxembourg Open auf Kockelscheuer.

„Das ist tatsächlich schon neun Jahre her“, sagt sie lachend, auf ihren letzten Auftritt auf der Profitour angesprochen. „Ich hatte damals eine Ellbogenverletzung und musste eine Pause einlegen. Irgendwann wurde der Druck mir auch zu viel. Im Tennis ist zudem alles sehr teuer – man muss irgendwann entscheiden, ob man es ganz macht oder gar nicht.“ In dieser Zeit begann sie, beruflich als Tennistrainerin zu arbeiten. „Es wurde mir dann alles ein bisschen zu viel mit dem Tennis und deswegen habe ich für ein paar Jahre eine Pause eingelegt.“

Spaß auf dem Platz

Als Trainerin hielt sie zwar weiterhin regelmäßig einen Schläger in der Hand und spielte auch gelegentlich Matches. „Die Lust war aber weg“, sagt sie. „Erst vor drei Jahren kam das Ganze mit einem Turnier der Spora wieder richtig ins Rollen.“ Sie fand langsam zurück zu mehr Training und Wettkampf. Inzwischen hat sie die Freude am Spiel wiedergefunden.

„Ich habe nichts mehr zu verlieren, kann auf den Platz gehen und einfach Spaß haben. Ich muss nicht daran denken, was passiert, wenn ich verliere und entscheiden, ob ich Profi werden will oder nicht. Ich kann es einfach so machen, wie ich es möchte“, sagt sie. Genau so trat sie auch in Petingen auf, wo sie von ihrem Klub eine Wildcard für die Qualifikation erhalten hatte – und in der ersten Runde am Sonntag Dunne mit 2:6, 6:1, 6:4 bezwingen konnte.

„Es war mir eine Ehre, mich mit solch guten Spielerinnen zu messen. Wenn man dann auch noch ein Spiel gewinnt, stellt man sich natürlich die Frage: Was wäre gewesen, wenn?“, gibt Correia zu. Im kommenden Jahr will sie nun erneut bei den Kyotec Open dabei sein, ebenso wie beim ITF-Turnier zu Jahresbeginn in Esch. „Ich werde sicherlich fragen, ob ich dort teilnehmen kann. Auch der Billie Jean King Cup ist eine Sache, die ich gerne noch mal machen würde.“ Ihr letzter Auftritt in der Nationalmannschaft liegt fünf Jahre zurück. „Ich würde mich über eine erneute Nominierung freuen.“

Während das FLT-Masters auch im kommenden Jahr weiter eingeplant ist, lässt Correia offen, ob sie künftig auch wieder mehr internationale Turniere im Ausland spielen will: „Wer weiß. Ich habe schon über Turniere im Ausland nachgedacht – aber mit der Arbeit ist das nicht immer so einfach. Mal sehen, wie es läuft.“

Weckerle mit schwerer Aufgabe

Marie Weckerle hat in der ersten Runde des Hauptfeldes von Petingen ein schweres Los erwischt. Die Luxemburgerin trifft am Mittwoch auf die an Nummer drei gesetzte Italienerin Lucia Bronzetti, die derzeit auf Platz 103 der Weltrangliste steht und 2024 sogar schon bis auf Rang 46 geklettert war. Zudem war Bronzetti Teil des italienischen Teams, das vor knapp zwei Monaten den Billie Jean King Cup gewann. Demnach eine schwere Aufgabe für Weckerle, die derzeit auf Platz 554 der Weltrangliste liegt. Auch im Doppel steht die 22-Jährige vor einer Herausforderung: Mit ihrer Schweizer Partnerin Chelsea Fontenel trifft sie auf das Duo Ekaterina Ovcharenko (RUS)/Emily Webley-Smith (GB). Außerdem kommt es zu einem luxemburgischen Duell, wenn Laura Correia (L) und Florence Fedeli (B) auf Onalee Wagner (L) und Mia Woo (NL) treffen.