Sonntag16. November 2025

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Basketball„Sie waren nicht besser als wir“: Magaly Meynadier blickt positiv auf das erste Heimspiel

Basketball / „Sie waren nicht besser als wir“: Magaly Meynadier blickt positiv auf das erste Heimspiel
Magaly Meynadier bedauerte die dummen Fehler, die sich ihr Team in der Schlussphase gegen Israel am Samstag leistete Foto: FIBA

Es war mehr drin am Samstag gegen Israel: Eine Erkenntnis, die auch Kapitänin Magaly Meynadier teilt, die nach den ersten beiden Partien gesehen hat, dass einer der beiden ersten Tabellenplätze für die Luxemburgerinnen in dieser ersten Runde der EM-Qualifikation absolut machbar ist. 

Die Enttäuschung war am Samstag im Luxemburger Lager durchaus vorhanden. Nach einer kämpferisch starken Leistung, durch die das Team einen Zwölf-Punkte-Rückstand wettgemacht hatte, vergaben Magaly Meynadier und Co. in den letzten Minuten nicht nur einen möglichen Sieg, sondern auch ein besseres Ergebnis. Denn dass die 65:77-Niederlage am Ende zu hoch ausfiel, darin waren sich alle einig. „Wenn man weiß, dass man so nah dran war, dann ist die Enttäuschung natürlich da“, bestätigte die Kapitänin am Morgen nach der Partie. War sich das Team vor dem Spiel nicht wirklich sicher, wie es den Gegner einschätzen sollte, gibt es inzwischen eine große Erkenntnis: „Auf dem Papier dürften sie sicherlich stärker besetzt sein, doch im Endeffekt waren sie nicht besser als wir. Für das zweite Zeitfenster nehmen wir auf jeden Fall mit, dass wir sie schlagen können“, so die 34-Jährige.

Dass es am Ende dann doch nicht gereicht hat, dafür hat die Profispielerin der Saarlouis Royals auch eine Erklärung: „Wir haben enorm gekämpft, was uns viel Energie und Kraft gekostet hat. Am Ende waren wir wohl etwas zu platt und haben uns dann zu viele dumme Fehler erlaubt. In der Schlussphase haben wir es ihnen wirklich zu einfach gemacht und selbst im Angriff keine Lösungen mehr gefunden, wie wir scoren könnten.“ Meynadier ist sich bewusst, wenn der eine oder andere Ball in den letzten Minuten im Korb gelandet wäre, dann wäre die Partie noch ganz anders verlaufen. „So ist das dann doch an die Moral gegangen.“ 

„Noch besser kennenlernen“

Zuvor hatte sich das Team, wie in den letzten Jahren so oft, als Einheit präsentiert, in der jeder Spielerin sich für jede einsetzt und jede bereit ist, ein Prozent mehr auf dem Spielfeld zu lassen. Wohl die Wenigsten hätten im zweiten Viertel, als Israel aufdrehte und immer besser von der Dreier-Linie traf, damit gerechnet, dass die Luxemburgerinnen noch einmal in die Partie zurückfinden und am Ende sogar noch um den Sieg mitspielen würden. Etwas, das vor fünf Jahren wohl auch kaum möglich gewesen wäre. „Wir sind als Team gewachsen, haben uns in den letzten Jahren weiterentwickelt“, meint auch die 34-Jährige, die zudem darauf hinweist, dass mit Isi Etute (17 Jahre) und Dionne Madjo (18 Jahre) zwei ganz junge Spielerinnen derzeit in der Starting Five stehen. „Das Team hat sich verändert, wir müssen uns selbst noch besser kennenlernen und lernen, noch besser zu harmonieren. Isi und Dionne spielen auf internationalem Level, werden sich in den nächsten Monaten noch weiterentwickeln. Ich bin mir sicher, dass wir im März da noch einmal einen deutlichen Sprung sehen werden.“  

Dass die Möglichkeit besteht, den ersten oder zweiten Platz in ihrer Gruppe zu holen – beide reichen sicher für den Einzug in die zweite Runde –, haben die Kapitänin und ihre Teamkolleginnen in den ersten beiden Spielen jedenfalls gesehen. 

Es ist eine komische Situation, die derzeit in der Gruppe A herrscht. Denn nachdem Luxemburg am Mittwoch Irland fast die gesamte Partie über dominiert hatte, siegte das Team von der Insel am Samstag deutlich gegen Bosnien-Herzegowina. Eine Mannschaft, die ihrerseits Israel am ersten Spieltag bis in die Schlussminuten stark gefordert und am Ende knapp verloren hatte. „Als wir das andere Resultat nach Spielende gesehen haben, habe ich die Welt nicht mehr verstanden“, gibt auch Meynadier mit einem Lachen zu, die hofft, dass sich Irland für ihr Team nicht zu einer zweiten Schweiz entwickeln wird. „Da sieht man, wie krass die letzte Kampagne bei uns immer noch nachwirkt. Ich habe die Irinnen jedenfalls als ein gutes Stück schwächer empfunden als Israel.“

Somit gilt der Fokus im FLBB-Team nun zu hundert Prozent der Partie gegen die Bosnierinnen am Dienstag, wenn Luxemburg erstmals in dieser EM-Kampagne in der heimischen Coque auflaufen darf. Nachdem am Samstag in Riga keine Zuschauer zugelassen waren, freuen sich Meynadier und ihre Teamkolleginnen umso mehr auf ihr Heimspiel und hoffen auf volles Haus. Zeit, viel über die verpasste Chance vom Samstag nachzudenken, haben sie eh nicht.