Donnerstag13. November 2025

Demaart De Maart

Luxemburg – DeutschlandNationaltrainer Strasser hofft auf das Publikum: „Der Funke soll überspringen“

Luxemburg – Deutschland / Nationaltrainer Strasser hofft auf das Publikum: „Der Funke soll überspringen“
Mathias Olesen (M.) im Duell mit David Raum (l.) Foto: Editpress/Gerry Schmit

Im fünften Spiel unter Jeff Strasser trifft Luxemburg auf ein ersatzgeschwächtes, aber weiterhin scheinbar übermächtiges DFB-Team. Nach einer bislang punktlosen WM-Qualifikation wollen die „Roten Löwen“ eine Leistung zeigen, die den Funken zum Überspringen bringt. 

In seinem fünften Länderspiel als Nationaltrainer auf einen Punkt oder gar einen Sieg zu hoffen, wäre kühn. Jeff Strasser wird jedoch wie immer versuchen, seine Mannschaft auf Erfolg einzustellen. „Körperlich und mental sind alle Spieler fit. In erster Linie geht es darum, dem Druck des Gegners länger standzuhalten als in Sinsheim. Wir wollen auch höher stehen als im Hinspiel. So tief zu stehen, war aber auch damals nicht der Plan. Durch den frühen Platzverweis wurde unser Vorhaben über den Haufen geworfen“, so der 51-Jährige einen Tag vor dem Duell mit Deutschland.

Die bisherige WM-Qualifikation ist alles andere als nach Plan gelaufen. Luxemburg droht zum ersten Mal seit 20 Jahren, eine solche Kampagne ohne Punkt abzuschließen. In drei von vier Spielen war mindestens ein Punkt, wenn nicht sogar drei Punkte drin. Individuelle Fehler, zwei Platzverweise und eine mangelnde Chancenverwertung verhinderten dies jedoch. Und so hat die FLF-Auswahl als einzige Mannschaft der Gruppe A vor den zwei letzten Quali-Spielen keine Chancen mehr, das Ticket für die Endrunde in den USA, Kanada und Mexiko zu lösen. Wie Strasser bereits im Vorfeld sagte: „Wir wollen die Rolle des Schiedsrichters einnehmen.“

Strasser muss gegen die DFB-Stars auf Verteidiger Enes Mahmutovic (NAC Breda/NL) und Angreifer Yvandro Borges (Heracles Almelo/NL) verzichten, die sich beide eine leichte Verletzung zugezogen haben. Mahmutovic war in der Abwehr bei Strasser gesetzt und muss in den beiden kommenden Spielen ersetzt werden. Mögliche Kandidaten sind Vahid Selimovic (FC Hermannstadt/ROM), Marvin Martins (FC Winterthur/CH), aber auch Mathias Olesen. Der Mittelfeldspieler von Greuther Fürth hat diese Rolle in der Vergangenheit bereits eingenommen.

Gute Nachrichten gibt es für die Offensive: Danel Sinani (FC St. Pauli/D) ist diesmal dabei. Der Kreativspieler hatte das Deutschland-Spiel wegen einer Gelbsperre verpasst. Der Bundesligaspieler wird zumindest für Entlastung sorgen.

Dass der neue Nationaltrainer am Freitag auf eine verstärkte Defensive setzen muss, daran führt kein Weg vorbei. Vor einem Monat in Sinsheim musste Luxemburg mit der gesamten Mannschaft verteidigen. Auch weil Dirk Carlson bereits nach 20 Minuten die Rote Karte sah. Im Hinspiel ließ Strasser in einem 5-3-1-1-System spielen. Diesmal könnte zumindest die Animation des Systems etwas anders sein. „Wir werden mit einer gesunden Aggressivität zu Werke gehen. Defensiv müssen wir gut stehen, ohne uns zu tief hinten reindrängen zu lassen. Wenn wir im Ballbesitz sind, müssen wir diesen bestmöglich nutzen“, sagte Strasser

Deutschland wird gegen Luxemburg ohne einige Stammspieler antreten (siehe Seite 27). Kapitän Joshua Kimmich (Bayern München/D) und Innenverteidiger Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund/D) mussten kurzfristig wegen einer Verletzung passen. Auf Karim Adeyemi (Borussia Dortmund/D) muss der deutsche Bundestrainer Julian Nagelsmann aufgrund einer Gelbsperre ebenfalls verzichten, hinzu kommen die Langzeitverletzten Marc-André ter Stegen (FC Barcelona/ESP), Antonio Rüdiger (Real Madrid/ESP), Jamal Musiala (Bayern München/D) und Kai Havertz (Arsenal London/ENG). Strasser kommentierte die Veränderungen mit einer gewissen Gleichgültigkeit: „Wenn Kimmich fehlt, wird er durch einen anderen qualitativ hochwertigen Spieler ersetzt. Deutschland hat viele Alternativen.“

Im Tor steht erneut Oliver Baumann (Hoffenheim/D), während im Nachbarland die Diskussion um eine Rückkehr von Manuel Neuer (Bayern München/D) weitergeht. Die Mittelfeldachse sollen die beiden Bayern-Spieler Aleksandar Pavlovic und Leon Goretzka bilden. Im Angriff könnte Rückkehrer Leroy Sané (Galatasaray Istanbul) neben Serge Gnabry (Bayern München/D), Florian Wirtz (FC Liverpool/ENG) und Nick Woltemade (Newcastle United/ENG) beginnen. 

Für Strasser wäre es bereits ein Erfolg, wenn „die guten Leistungen aus dieser WM-Quali wiederholt werden könnten“. Der Ex-Bundesligaprofi hofft dabei auf das Publikum: „Es ist ein besonderes Spiel für jeden. Ich hoffe, dass die Mannschaft zusätzliche Motivation durch die Unterstützung der Zuschauer bekommt. Damit das Publikum reagiert, muss die Mannschaft aber dafür sorgen, dass der Funke überspringt.“

Vielleicht reicht es auch am Freitag nicht für einen Punkt. Vielmehr geht es darum, sich würdig gegen eine der besten Mannschaften der Welt vor heimischen Publikum zu präsentieren.