Dienstag11. November 2025

Demaart De Maart

Von frühlingshaft zu frostig?Luxemburg erlebt ungewöhnlich milden November – zum Wochenende droht jedoch ein Wetterumschwung

Von frühlingshaft zu frostig? / Luxemburg erlebt ungewöhnlich milden November – zum Wochenende droht jedoch ein Wetterumschwung
Am Mittwoch und Donnerstag könnte noch mal der „Indian Summer“ ausbrechen Foto: Editpress/Guido Romaschewsky

Während sich Luxemburg derzeit in einer für die Jahreszeit ungewöhnlich milden Wetterphase befindet, deuten sich zum Ende der Woche erste Anzeichen eines möglichen Umbruchs an. Noch bis Donnerstag bleibt es überwiegend ruhig, teils sogar frühlingshaft mild – danach könnten jedoch kühlere Luftmassen wieder an Einfluss gewinnen.

Bis Mitte der Woche bleibt das Wettergeschehen weitgehend stabil. Ein großräumiger Tiefdruckkomplex erstreckt sich vom hohen Norden Skandinaviens bis vor die Küsten Spaniens und Portugals, während über Mittel- und Osteuropa ein kräftiges Hochdruckgebiet liegt. Luxemburg befindet sich somit weiterhin in einer ruhigen Übergangszone mit nur vereinzelten, schwachen „Störungen“. Lediglich am Montagabend konnte eine schwache Regenfront aus Westen kurzzeitig etwas Nässe bringen. Nun bleibt es bis einschließlich Donnerstag meist trocken, bei einem Mix aus Sonne, Hochnebel und zeitweise dichter Bewölkung.

Ab Freitag aber beginnen die Modelle deutlich auseinanderzugehen: Das europäische Wettermodell ECMWF sieht ein Hoch südlich von Island und ein Tief über Skandinavien, wodurch kühlere Luftmassen nach Westen und Mitteleuropa gelenkt würden. Gleichzeitig strömen vom Mittelmeer noch warme Luftmassen nordwärts – eine Konstellation, die eine markante Luftmassengrenze entstehen lassen könnte. Diese Linie, die sich von Belgien über Deutschland bis nach Tschechien ziehen könnte, würde darüber entscheiden, ob es in Luxemburg mild bleibt oder ob sich erste kältere Luft bemerkbar macht.

Temperaturentwicklung: Erneut deutlich zu mild

Bis Donnerstag bleibt es für November klar zu warm. Die Kombination aus Tiefdruck westlich und Hochdruck östlich von Luxemburg führt zu einer anhaltenden Südwestströmung, die Luft aus dem westlichen Mittelmeerraum in unsere Breiten bringt. Am Mittwoch werden in Luxemburg 10 bis 15°C, am Donnerstag örtlich sogar bis zu 17°C erwartet – Werte, die mehr an den Frühherbst oder vielleicht sogar Frühling erinnern. Selbst die Nächte verlaufen mild, Frost ist vorübergehend kein Thema mehr.

Zum Vergleich: Der klimatologische Novemberdurchschnitt liegt an der Wetterstation des staatlichen Wetterdienstes am Findel bei 5,2°C, in der Gemeinde Bauschleiden bei 5,47°C. Der aktuelle Monatsdurchschnitt der ersten zehn Novembertage liegt mit um 8°C somit rund drei Grad über der Norm, das ist zweifellos eine deutliche Abweichung.

Ab Freitag Abkühlung wahrscheinlicher

Ob die ungewöhnliche Wärme zum Wochenende endet, hängt von der genauen Lage der Luftmassengrenze ab. Das europäische Modell sieht diese südlicher und damit wäre kältere Luft im Anmarsch – auf über 500 Metern Höhe wären einzelne Schneeflocken nicht völlig unmöglich. Das amerikanische Modell GFS rechnet hingegen mit einer deutlich nördlicheren Lage der Luftmassengrenze und damit weiter milden Bedingungen bis Sonntag. Nur vereinzelt käme es dann zu Schauern.

Klar ist: Egal, welches Szenario sich durchsetzt, die kommenden Tage bleiben zunächst ungewöhnlich mild – doch die Großwetterlage beginnt langsam, sich neu zu sortieren. Und da es zur momentanen Jahreszeit schnell gehen kann, ist spätestens jetzt das Aufziehen von Winterreifen zu empfehlen.