10. November 2025 - 12.44 Uhr
Akt.: 10. November 2025 - 15.41 Uhr
Zwischen Kunst und PolitikDemonstranten protestieren vor der Philharmonie gegen das Israel Philharmonic Orchestra
Die Philharmonie hatte am Sonntag, 9. November, das Israel Philharmonic Orchestra (IPO) eingeladen. Aus diesem Anlass organisierten das BDS-Kollektiv (Boykott, Desinvestition und Sanktionen) und CollectivesForPalestine am Abend einen „friedlichen, stillen Protest“ vor der Philharmonie, wie das Kollektiv in einer Pressemitteilung am Sonntagabend erklärte. Rund 50 Demonstrierende hatten sich gegen 18 Uhr vor dem Gebäude versammelt, um gegen das Konzert des IPO zu protestieren.
Laut dem Kollektiv hätten sich zudem einige Personen dazu entschieden, dem Konzert fernzubleiben, nachdem sie erfahren hatten, dass es sich um ein israelisches Orchester handelt. Eine Information, die sich nachträglich nicht verifizieren ließ. Zwei Aktivisten wurden zudem aus dem Konzertsaal entfernt, nachdem sie versucht hatten, das Konzert zu unterbrechen. Ein Vorgang, der im Inneren der Philharmonie jedoch weitestgehend unbemerkt blieb. Dem Tageblatt-Korrespondenten vor Ort zufolge blieb das Konzert ungestört. Ein offener Brief des Kollektivs mit dem Titel „Non au concert de l’IPO à la Philharmonie – Stop Artwashing Israeli crimes“ habe mehr als 80 Unterschriften erhalten, darunter auch von zahlreichen Künstlern.
„Die Bedenken [über das Konzert, Anm. d. Red.] beruhen auf ethischen und humanitären Fragen angesichts der anhaltenden Verbrechen und der Missachtung der Menschenrechte der Palästinenser. Der lang ersehnte Waffenstillstand hat leider weder der unmenschlichen Blockade und Besatzung noch den Massakern in der Region ein Ende gesetzt. Wir verstehen, dass die Philharmonie Luxemburg ein Ort des Dialogs und des Austauschs bleiben möchte. In einem derart polarisierten Kontext hat jedoch jede Entscheidung eine besondere Bedeutung. Die Absage oder Durchführung dieses Konzerts sendet eine starke Botschaft aus, die weit über die reine künstlerische Programmgestaltung hinausgeht“, heißt es in diesem Schreiben.
BDS-Kollektiv kritisiert „Artwashing“
Die Normalisierung Israels durch sogenanntes „Artwashing“ – also die Beschönigung oder Verdeckung israelischer Kriegsverbrechen am palästinensischen Volk mittels kultureller Veranstaltungen – stößt laut Kollektiv im aktuellen Kontext auf großes Unverständnis in der Luxemburger Zivilgesellschaft.
Am Donnerstagabend vergangener Woche war es beim Konzert des Israel Philharmonic Orchestra in der Pariser Philharmonie zu größeren Zwischenfällen gekommen: Dreimal hatten Zuschauer versucht, das Konzert unter der Leitung von Dirigent Lahav Shani zu stören, darunter zweimal mit dem Einsatz von Rauchfackeln. Dabei war es auch zu Auseinandersetzungen mit anderen Zuschauern gekommen, wie ein Video zeigt, das sich am Freitag auf Social Media verbreitete. Nachdem die Pariser Philharmonie die Störer des Saales verwiesen hatte, wurde das Konzert wieder aufgenommen. Drei Männer und eine Frau wurden von der Polizei verhaftet. Die Philharmonie erstattete Anzeige.
Der israelische Dirigent Lahav Shani war bereits zuvor Zielscheibe von Protesten geworden. Im September hatte ein Festival in Flandern die Münchner Philharmoniker ausgeladen, deren Chefdirigent Shani im nächsten Jahr werden wird. Shani sei „nicht in der Lage gewesen, die nötige Klarheit über seine Haltung zu dem genozidalen Regime in Tel Aviv auszudrücken“, schrieben die Organisatoren des Festivals. Shani wurde 1989 in Tel Aviv geboren. Seit 2020/21 leitet er das Israel Philharmonic Orchestra. Im Februar 2023 ernannten die Münchner Philharmoniker Shani zum Chefdirigenten. Er soll den Posten im September 2026 antreten. (DJ, AFP)
De Maart
Richtig dass hier auf dem plakat nochmal gesagt wird dass der konflikt schon 1948 begann.
Wobei in Europa nicht nur die israelische propaganda sondern auch ein grosser teil der mainstream medien immer wieder die fake news nachplappert,dass der krieg erst im oktober 2023 durch die hamas losgetreten wurde.