9. November 2025 - 18.53 Uhr
HandballZäher Arbeitssieg statt Gala: Red Boys mit Mühe gegen gefestigtes Käerjeng
Wer am Samstag mit einer meisterlichen Vorstellung und einem deutlichen Sieg der Red Boys gerechnet hatte, wurde enttäuscht. Die Differdinger hatten gegen Käerjeng als großer Favorit große Mühe. „Es war schwerer als erwartet. Wir standen uns teilweise selbst im Weg, haben in der Verteidigung keinen Zugriff gefunden und nicht richtig zugepackt. Im Angriff haben wir es außerdem zu kompliziert gemacht“, analysierte Trainer Marc Breser nach der Partie. „Man muss aber auch sagen, dass Käerjeng ein gutes Stück stärker geworden ist und sie das gut gemacht haben. Unser Ziel war es, das Spiel so früh wie möglich zu entscheiden. Das ist uns nicht gelungen.“
Tatsächlich präsentierte sich Käerjeng im Vergleich zu den ersten Saisonspielen deutlich gefestigter. Der Befreiungsschlag am vergangenen Spieltag gegen Rümelingen zeigte Wirkung und gab den Käerjengern Selbstvertrauen: Sie boten den Differdingern am Samstag stark Paroli – und das trotz der Ausfälle von Armin Zekan und Hugo Adoue. Auch die Red Boys mussten ohne die verletzten Elledy Semedo und Miroslav Rac antreten.
Zunächst lief für den Favoriten noch alles nach Plan. Mit einem 3:0-Start setzten sich die Red Boys früh ab, doch Käerjeng fand zunehmend besser ins Spiel und blieb stets in Schlagdistanz. Tore fielen auf beiden Seiten reichlich, eine Abwehrschlacht war die Partie nicht. Als Younes Ouzrour in der 25. Minute auf 18:14 erhöhte, schien Differdingen auf Kurs – doch Torhüter Serasset und einige Eigenfehler der Red Boys verhinderten eine Vorentscheidung. Zur Pause war der Vorsprung auf 20:19 geschmolzen.
Nach dem Seitenwechsel gelang Karamehmedovic dann der Ausgleich zum 20:20. Als Serasset den folgenden Angriff parierte, bot sich Käerjeng sogar die Chance zur Führung – doch ein Ballverlust vereitelte den Moment. Stattdessen übernahmen die Red Boys wieder das Kommando und gingen mit einer knappen Zwei-Tore-Führung in die Schlussphase.
Positive Käerjenger Entwicklung
Entscheidend wurde schließlich eine taktische Anpassung in der Differdinger Abwehr. Rund 15 Minuten vor Schluss nahm Adama Nanque Käerjengs Spielmacher Ognjen Jokic in Manndeckung und schaltete ihn schon an der Mittellinie aus. Dadurch fiel es dem HBK im Angriff schwerer, Lösungen zu finden. Zudem wurde Red-Boys-Keeper Jarrar in der Schlussphase immer stärker. Das nutzte seine Mannschaft aus, um sich bis zur 55. Minute auf sechs Tore abzusetzen (37:31). In den letzten Minuten durften dann die junge Garde der Red Boys ran – der Vorsprung schmolz bis zur Schlusssirene wieder, am Sieg änderte das jedoch nichts.
Trotz der Niederlage ist die positive Entwicklung des HB Käerjeng unverkennbar. „Wir wollten dieses Spiel gewinnen und zeigen, dass wir jetzt bereit sind. Das war in unseren ersten vier Spielen, die wir verloren haben, nicht der Fall“, so Thomas Darnois. „Es haben Kleinigkeiten gefehlt. Vor allem das Mentale hat sich aber positiv geändert. Wir kämpfen jetzt viel mehr und der Wille ist viel größer geworden. Man muss auch sagen, dass wir uns in den ersten Spielen noch nicht alle so gut gekannt haben, da wir viele neue Spieler in der Mannschaft hatten. Jetzt kennen wir uns besser, sind eingespielter und besser aufeinander abgestimmt. Die nächsten Spiele werden wir hoffentlich gewinnen.“ Zusätzlichen Auftrieb dürfte bald auch Neuzugang Haris Hodzic geben – der ehemalige Red-Boys-Spieler soll Käerjeng in den kommenden Wochen weiter verstärken. Weiter geht es am 22. November mit dem Spiel gegen den HC Standard – Darnois und seine Teamkollegen werden wichtige Punkte im Kampf um den Einzug in die Titelgruppe anpeilen.
Statistik
Red Boys: Garcia (1-30’, 7 Paraden), Jarrar (30-60’, 11 P., 1 Tor), Felici – Nanque 3, Tako 10/4, Goedert 5, Picco 1, Meyffret 4, Ballet, Bouret, Togno 6, Jean Louis 4, Murera, Guerreiro, Leleux, Ouzrour 4
Käerjeng: Serasset (1-60’, 11 P.), Dörr (bei 1 7m) – Huberty 5, Ahossi, Darnois 7, Karamehmedovic 7/2, Jokic 7, Ferreira, Di Nicola 1, Veidig, Pamart 1, Back, Philippart 1, Vidal 3, Elcheroth, Kouni 3
Schiedsrichter: Niederprüm/Weinquin
Zeitstrafen: Red Boys 6 – Käerjeng 6
Rote Karte: Ferreira (55’, grobes Foulspiel)
Siebenmeter: Red Boys 4/4 – Käerjeng 2/2
Zwischenstände: 5’ 4:2, 10’ 7:6, 15’ 11:9, 20’ 15:11, 25’ 18:15, 30’ 20:19, 35’ 22:21, 40’ 24:23, 45’ 28:25, 50’ 34:29, 55’ 36:31
Zuschauer: 150 (geschätzt)
De Maart

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